Königin de Himmels und der Erde
Der Tag an dem die Menschen nicht mehr nur als einzelne, sondern als Völker sich selbst hintansetzen und sich gegenseitig lieben – was Gott von den Völkern ebenso verlangt wie von den einzelnen - , dieser Tag wird der Anfang einer neuen Ära sein. Denn dann wird Jesus Lebendig gegenwärtig sein unter den Völkern, wie er gegenwärtig ist unter zwei oder drei einzelnen, die in Christus vereint sind. Dann wird Christus endlich die einzige Mitte sein, nicht nur der Herzen, sondern auch der Völker. Dazu müssen die christlichen Völker oder ihre Vertreter ihr kollektives Ich aufopfern. Auch von uns wird ja nicht weniger gefordert, damit wir zur Einheit gelangen. Die Zeit ist gekommen, da wir die Heimat des anderen lieben müssen wie die eigene. Unsere Zeit verlangt ein soziales christliches Bewußtsein, das nicht nur das eigene Leben nach dem Gesetz Christi aufbaut, sondern auch mithilft beim Aufbau der anderen Länder. Wir sehen, wie der Herr heute auf verschiedensten Wegen in Menschen aller Erdteile neues Leben weckt und ihnen Liebe, Frieden, Mut und Kraft schenkt. So dürfen wir hoffen, dass er sich auch dieser zerrissenen Welt erbarmt, den Völkern, die oft nur eifersüchtig auf den eigenen Vorteil bedacht sind und nicht genügend beitragen, die Not der Hungernden zu lindern. Gott allein ist fähig, aus der Menschheit eine Familie zu machen und dabei die Eigenart der einzelnen Völker zu wahren. Vielleicht erscheint uns das alles wie ein Traum. Aber abgesehen davon, dass sich die gegenseitige Liebe, von der das Evangelium spricht, unter den Völkern verwirklichen muss wie unter einzelnen Menschen, gibt es ein verborgenes Band, das im Herzen eines jeden Volkes gehütet wird: Es ist Maria. Wer könnte den Brasilianern den Glauben nehmen, dass Maria die Königin ihres Landes ist? Und wer wird abstreiten können, dass Unsere Liebe Frau von Fátima die Königin Portugals ist? Wer wird nicht den Franzosen die Jungfrau von Lourdes zuerkennen und den Polen die Muttergottes von Tschenstochau? Und sagen die Engländer nicht, dass ihr Land ein Lehen von Maria ist? Betrachten die Italiener nicht Maria als die Castellana, die Burgherrin Italiens? Alle christlichen Völker haben sich ihr anvertraut, sich selbst und ihre Nachkommen. Aber eines fehlt noch: dass sich die Völker zurücknehmen, gemeinsam als Brüder zu ihr gehen und sie als Mutter und Königen anerkennen. Maria, die als Magd des Herrn auf unserer Erde lebte, hat sich ganz verschenkt und uns dadurch gezeigt, welches der Weg zur Einheit ist, zur brüderlichen Vereinigung aller Menschen, damit es „wie im Himmel, so auch auf der Erde“ sei. – C. L. Quelle: Seine Mutter – unsere Schwester – Maria kennenlernen mit Gebeten aus zwei Jahrtausenden – Hrsg.: von Wolfgang Bader – Verlag neue Stadt – München – Zürich – WienHelfen Sie uns mit einer Spende, die Andacht zu Muttergottes in Deutschland zu verbreiten.
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