Leuchtende Nacht
Eine Landeswallfahrt – Fatima
Langsam bricht die Nacht herein.
Wo werden die vielen Pilger Zuflucht finden? Niemand denkt daran. Sie verharren
weiter im Gebet, haben sie doch der Gottesmutter so viel zu sagen, so viel von
ihr zu erbitten! Und überdies überbringt jeder dieser Pilger der Gnadenvollen
die Bitten und Versprechen vieler, die nicht selber kommen konnten.
Es schlägt zehn Uhr.
Doch überlassen wir das Wort dem herrn Dr. Fischer.
„Ich stand oben am Rand der Cova da Iria, dort, wo die Fundamente der
Künftigen Rosenkranzbasilika liegen, und schaute hinab an dieses von der Natur
gebildete, große Amphitheater, in dem die Menschen auf und nieder wogten wie im
nächtlichen Sturm die Wellen des düsteren, von den Armen der Bergriesen festumschlossenen
Alpensees. Da und dort flammte in diesen dunklen Talkessel ein Licht auf. Bald
waren es Hunderte. Und aus Hunderten wurden Tausende und Zehntausende. Der
dunkle Talkessel ward in einen lebendigen Feuersee verwandelt.
Man fühlt es sofort: was man hier
sieht, ist ein einzigartiges Schauspiel, wie es auf der Welt nicht
seinesgleichen hat.Was bedeuten da die Lichter von Kevelaer oder Einsiedeln
oder Altötting oder selbst Lourdes im Vergleich zu diesem Lichtermeer? Diese leuchtende
Maiandacht in der Mulde von Iria lässt alles hinter sich zurücktreten. Es ist
wahrhaftig eine Heilige, von Licht erfüllte Nacht inmitten einer im Dunkel der
Sünde begrabenen Welt.
Quelle: Maria spricht zur Welt – Geheimnis und
Weltgeschichtliche Sendung Fatimas – L. Gonzaga da Fonseca – Tyrolia-Verlag –
Innsbruck – Wien – München“
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