Mangel en wahrer Nächstenliebe
Es ist bestimmt ein Mangel an wahrer, warmer Nächstenliebe,
ein berechtigtes, schwer verdientes Lob dem Nebenmenschen vorzuenthalten. Wir
selbst müssten es als ein Unrecht empfinden oder doch mindestens als eine grobe
Lieblosigkeit, wenn eine besonders gute Tat, die dazu noch mit viel Mühe und
Selbstüberwindung vollbracht wurde, keine Anerkennung findet. Oder wäre es
vielleicht gar Neid, der uns kalt sein, oder Eifersucht die uns schweigen
ließe? Bedenken wir doch: Wie viele gute Keime kommen deshalb nicht zur
Entfaltung, weil die wärmende Sonne eines anerkennenden Wortes oder Blickes sie
nicht ans Licht lockt! Ja, wie viel Gutes unterbleibt, besonders von Seiten der
Jugend, wenn man ihr gegenüber gar so sparsam ist mit einem kleinen Lob oder
einem bisschen Anerkennung!
Wenn du auch keinen Dank findest . . ., beruhige dich! Es
tut weh – ertrage es! Hast du dein Werk für Gott getan, so wird Gott dir danken.
Dieser Göttliche Dank kann dir genügen. Tu nur weiter Gutes – Gott dankt dir
für alles.
„Bläst du den Funken an, so flammt er auf, doch wenn du auf ihn spuckst, erlischt er!“ (Sir. 28, 12.)
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