Maria ist die allmächtige Bittstellerin
„Feierlich bekennen sie (die Heiligen),dass es unmöglich sei, die Größe ihrer Verdienste zu begreifen, die
sich bis zum Throne Gottes erheben, die weite ihrer Liebe zu ermessen, die sich
über alle Länder der Erde erstreckte, die Weite ihrer Macht zu erfassen, die
sie Gott gegenüber besitze, und endlich die Tiefe ihrer Demut, aller ihrer
Tugenden und Gnaden zu durchdringen, die einem unerforschlichen Abgrunde
gleichen.“
Da die Macht Mariens, die sie
selbst gegenüber Gott ausübt, so groß ist, wird sie von den Theologen als die „allmächtig Bittende“ genannt. Das
scheint auf den ersten Blick widersprüchlich, denn der, der bittet, hat und
kann ja nichts. Sie ist aber in der Tat die
„allmächtig Bittende“, weil ihre Bitte alles gegenüber dem Allmächtigen
vermag. Auf diese Weise kann sie wirklich alles erreichen, um was sie bittet.
Alles was in der Einleitung des
Goldenen Buches steht, darf nicht als hohler Frömmigkeitsgedanke angesehen
werden. Es sind Ausführungen, die die Andacht zur Muttergottes verständlich
machen. Eine Andacht, die der Vernunft entspricht, ist wie alles das auf dem
Glauben begründet ist. Wir sollten sie als eine kräftigende geistliche Nahrung
ansehen, die uns als Treibstoff dient und nicht nur als Weihrauch.
Diese Grundsätze dürfen nicht ins
Leere fallen. Wir müssen versuchen, sie in unserem geistlichen Leben, in
unseren Schwierigkeiten, Problemen, Kämpfen anzuwenden und uns ständig
vergegenwärtigen, dass Maria die allmächtig Bittende ist, in die wir ein unbegrenztes
Vertrauen haben sollen.
Stellen wir uns vor, Gott würde
unserer leiblichen Mutter erscheinen und ihr die Möglichkeit einräumen, uns
alles erdenklich Gute zu tun. Wir würden uns freuen, weil wir nun alles
Wünschenswerte sehr leicht erreichen würden. Doch Maria liebt uns unendlich
mehr, als alle Mütter auf Erden zusammen ihren einzigen Sohn lieben. Wir können
uns also viel glücklicher wähnen, im Wissen, dass der Himmel auf uns
herabschaut, als über die Tatsache eines äußerst wirksamen Schutzes unserer
leiblichen Mutter.
Quelle: Wahre Andacht zur Muttergottes – Ein Licht
in den Wirren unserer Zeit – Plinio Corrêa de Oliveira – Hrsg.:Aktion
„Österreich brauch Mariens Hilfe“ - Verein Österreichische Jugend C.G.D.R.
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