Maria mit Jesuskind

Ausschnitt aus einem Fresko von Fra Angelico (um 1387 -1455, sel. 1982) in San Marco in Florenz.

Maria in blauem (blau steht für Treue) Mantel mit Christus in rotem (rot bedeutet Liebe) Umhang sitzt vor einer Thronnische. Hier ist sie der Thron ihres Kindes, der Sitz der Weisheit. Der Stern auf ihrem Mantel zeigt sie als den Morgenstern (lauretanische Litanei). Das Jesuskind befindet sich in leicht schwebender Haltung auf ihrem Schoß. So deutet der Maler die Göttlichkeit des Kindes an. Mit der rechten Segenshand und mit der Weltkugel in der Linken wird Jesus als der Weltenherrscher und -richter dargestellt. Das Kind trägt ein weißes (Zeichen der Reinheit) tunika-artiges Kleid und eine rote Toga und ist gekleidet wie ein römischer Herrscher. Hinter dem Haupt des Kindes ist ein Kreuznimbus. Die drei roten Balken im goldenen Schein erinnern an die Dreifaltigkeit und an ein griechisches Kreuz. Die zwei waagrechten Balken wer­ den auch als Teile der Buchstaben Alpha und Omega gedeutet. Fra Angelico, ein Maler der Frührenaissance, stellt Maria noch recht flach dar, ihr Gewand ist ornamental stilisiert, der Vorhang im Hintergrund zeigt einen realistischen Faltenwurf. Die Architektur ist perspektivisch richtig gemalt, das Kind trägt individuelle Züge und seine Haare sind naturalistisch wiedergegeben. Auch ist das Kind äußerst ausgewogen komponiert. So werden die beiden Handbewegungen nach rechts, durch die Bewegungen der Beine nach links wieder aufgehoben. AE Quelle: Der Fels, Titelbild Dezember 2013. Eichendorfer Str. 17, D-86916 Kaufering. Redaktion: Hubert.Gindert@der–fels.de ----------------------------