Maria, Mutter der Gnaden
„Gott hat seine
Gnaden nicht an die Sterne gebunden, noch in die Tiefen der Meere versenkt,
sondern sie in liebe Mutterhände gelegt“
(Kard. Faulhaber, München)
Maria – Mutter der
Gnaden! - Welch lieber, trostvoller Gedanke: alle Gnaden, die nach Christi
Erlösungstod je der Erde gegeben wurden, sind durch die Hände Mariens gegangen!
Ihre lieben, weichen, zarten Mutterhände haben auch alle Gnaden berührt, die
jemals meiner Seele zuteil wurden. Mit welcher Ehrfurcht muss ich darum diese
Gnaden behandeln, wie getreu sie benützen!
Maria – die
Mittlerin aller Gnaden: wie verantwortungsvoll ist diese Tatsache! Wie sehr
müsste es mich bedrücken, wenn je eine Gnade, die durch Mariens Hände mir
zukam, von mir unbeachtet bliebe! Wenn ich sie unbenutzt, gleichsam mit
„Annahme verweigert“ - in die Hände Mariens zurückgehen ließe!
Mit besonderer
Ehrfurcht muss ich an jene heiligmachende Gnade denken, die mir in der heiligen
Taufe, zugleich mit dem neuen übernatürlichen Leben auch durch Maria zuteil
wurde. Dadurch ist Maria meine wirkliche Mutter geworden. Leben geben heißt ja
Mutter sein. Sie hat mich für Gott geboren – Als Gotteskind, das ich (vgl. 1
Joh. 3, 1.) nicht bloß heiße, sondern wirklich bin.
Sei mir gegrüßt, o
Maria, du meine liebe, wirkliche Mutter!
„Sieh du deinen Sohn – sieh du deine Mutter!“ (Joh. 19, 26.)
Quelle: Weggeleit – P. Jakob Koch SVD. - St.
Gabriel-Verlag, Wien
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