Maria und das Heil der Seelen

Die grundsätzliche Wichtigkeit des Wirkens
Mariens für das Heil der Seelen

Der Hl. Ludwig geht dann zum Grundsatz, die Mitwirkung Mariens bei der Heiligung der Seelen, über. Für dessen Darlegung sind drei Voraussetzungen notwendig:

a) Maria hatte eine äußerst innige Mitwirkung an der Menschwerdung des Wortes Gottes;

b) Die Zeugung Unseres Herrn Jesus Christus und die Zeugung von Seelen für das Leben der Gnade sind zwei Tatsachen, die nicht getrennt betrachtet werden können.

Das Erlösungswerk Unseres Herrn brachte seinen Mystischen Leib und in diesem alle, die für das Leben der Gnade mit ihm geboren wurden, hervor. Die Mutterschaft Mariens erstreckt sich demnach auf alle, die durch die Gnade zum Mystischen Leib Christi gehören.

c) Die Bekehrung einer Person bedeutet, dass Christus in ihrer Seele geboren wird. Als Christ wird sie ein Glied des Mystischen Leibes. Unter diesen Umständen ist der Einsatz für die Verbreitung des Erlösungswerkes mit der Erzeugung Jesu Christi in den Seelen gleichbedeutend.
Gott zeugte Jesus in Maria. Da sie Jesus vom Heiligen Geist empfangen hat, da sie die Mutter Gottes ist, ist diese Mutterschaft für ewig; denn was Gott tut, ist endgültig. So werden auch die Seelen für das Leben der Gnade in ihr und durch sie geboren auf Grund einer endgültigen Bestimmung Gottes.

Aus diesen drei Voraussetzungen folgert der hl. Ludwig: Das Wirken Mariens zum Heil der Seelen ist ebenso wichtig, wie ihr Wirken bei der Menschwerdung war. Oder umgekehrt: So wie sie eine erstrangige und unersetzbare Rolle bei der Menschwerdung Gottes hatte, so ist sie auch notwendig und unentbehrlich für das Heil der Seelen.


Quelle: Wahre Andacht zur Muttergottes – Ein Licht in den Wirren unserer Zeit – Plinio Corrêa de Oliveira – Hrsg.: Verein Österreichische Jugend CGDR, Wien