Mich dürstet!
Das heiligste, vollkommenste Opfer ging seiner Vollendung
entgegen. Christus wollte den bitteren Leidenskelch bis zur Neige trinken und
durch seinen verzehrenden Durst der glühenden Fieberhitze auch Leiden und Sühne
leisten für die vielen schweren Sünden der Unmäßigkeit, die alle dem vom nahen
Tode vergeistigten Erlöserauge vorschwebten.
Auch für diese Sünden hat der größte Held der Nächstenliebe seinen Vater um Verzeihung gebeten. Sagt dir jenes schaurige: „Mich dürstet!“ nichts? Kommt dir die Unmäßigkeit nicht vor wie eine Empörung gegen den Gekreuzigten?
Auch für diese Sünden hat der größte Held der Nächstenliebe seinen Vater um Verzeihung gebeten. Sagt dir jenes schaurige: „Mich dürstet!“ nichts? Kommt dir die Unmäßigkeit nicht vor wie eine Empörung gegen den Gekreuzigten?
Fordert es dich nicht auf, selbst ein kleines Sühneopfer auf dich zu nehmen für die vielen Vergehungen auf diesem Gebiete? Versage dir einen kleinen Genuss, denn nie bist du größer, als wenn du dich selbst überwindest. Könntest du nicht in dieser heiligen Fastenzeit einen Trunk Alkohol beiseite lassen, aus Liebe zu den Sündern, noch mehr aus Liebe zu demjenigen, dem man am Kreuze zum Spott und Hohn nur Essig mit Galle zum Stillen seines Durstes reichte?
Ich verlange nicht viel, nur ein Fastenopfer, ein kleines
Liebesopfer, dem aber große Ewigkeitswerte zu eigen sind, wenn du es in der
rechten Absicht darbringst. Nimm dir ein Beispiel an einem erhabenen Vorbild,
den großen Einsiedler von der Flüe und merke dir die Worte des Dichters:
Tapfer ist der
Löwensieger,
Tapfer ist der
Weltbezwinger,
Tapferer, wer sich
selbst bezwang.
„Ich weiß es wohl, dass die kleinen Verdrießlichkeiten,
durch ihre Menge und ihr Ungestüm, dem Gemüte mehr zu schaffen geben als die
großen. Die häuslichen Verdrießlichkeiten mehr als die auswärtigen. Aber ich
weiß auch, dass die verborgenen Siege, die man über sich selbst erkämpfen muss,
um die Anfälle dieser kleinen Feinde auszuhalten, in Gottes Augen größeren Wert
haben als jene glänzenden Siege, die uns im Urteile der Welt für große
Verdienste angerechnet werden!“ (Hl.
Franz von Sales)
Quelle:
Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. - Hrsg.: Aktion „Deutschland brauch Maries Hilfe“
- DVCK e. V., Frankfurt am Main
Helfen Sie uns mit einer Spende, die Andacht zu Muttergottes in Deutschland zu verbreiten.
Wir brauchen Ihre Hilfe!
Ihre Spende hilft uns dabei, unsere Website am Laufen zu halten. Nur hier können wir unsere Botschaft ohne Zensur verbreiten.