„Nach sechs!“ - hl. Heinrich II., Kaiser
Krönungsbild aus dem Regensburger Sakramentar |
„Nach sechs!“
So hörte eine geheimnisvolle Stimme Heinrich, des
Bayernherzogs Sohn. „Nach sechs Tagen“, dachte er, „werde ich sterben.“ Sechs
Tage brachte er nun zu wie einer, den das Todesurteil getroffen. Aber der
siebente Tag fand ihn am Leben und gesund. „Sechs Wochen werden es sein“,
meinte er dann. Doch Heinrich erlebt auch siebente Woche. Sechs Monate und dann
sechs Jahre bereitete sich Heinrich zum Sterben vor. Und er stirbt dabei ab
sich selbst, allem Eigenwillen, aller Selbstsucht. Unempfindlich wird er für
die Welt und ihre Interessen, von allem Irdischen los geschält; über alles
Zeitliche hinaus hebt sich sein Sinn zum Ewigen Jetzt, da er sich selbst
regierte, taugte er, das Kaiserreich der Christen zu regieren. Nach sechs
Jahren, so war's gemeint, setzten sie ihm die Kaiserkrone auf sein Haupt.
Schau gern dem Tod ins Angesicht! Das half Heinrich zu
Tugend der Heiligkeit.
Willst du das Leben recht genießen,
musst jeden Tag du froh begrüßen
als unverdiente Gottesgabe.
Dann musst du ihn zu nützen streben,
als wär's der letzte, dir gegeben,
als wär' dein Lauf mit ihm zu Ende.
Vergiss es nicht! So froh und heiter du auch bist,
dass jeder Schritt ein Schritt zum Grabe ist.
„Welcher Vorwurf wird es in der Todesstunde für unser
Gewissen sein, die große Zahl der Mittel und Lehren zu sehen, welche zu unserer
Heiligung uns gegeben wurden und die wir so wenig benützt haben! Das wird der
große Schmerz sein, welchen wir in jenem Augenblicke zu erdulden haben!“
Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. - Hrsg. Aktion
„Deutschland braucht Mariens Hilfe“ - DVCK e. V., Frankfurt am Main
Zum Bild: Krönungsbild aus dem Regensburger Sakramentar: Die
heiliggesprochenen Bischöfe Ulrich von Augsburg und Emmeram von
Regensburg haben Heinrich vor den Thron des Höchsten geleitet. Die hohe
Gestalt des Herrschers reicht bis in die Mandorla hinein, in der
Christus auf dem Weltenbogen thront. Der Herr setzt ihm die Krone auf.
Zwei Engel überreichen Heinrich mit der Heiligen Lanze und dem Reichsschwert die
Herrscherinsignien. Das Regensburger Sakramentar stiftete Heinrich II. dem
Bamberger Dom.
Miniatur aus dem Sakramentar Heinrichs II., heute in
der Bayerischen Staatsbibliothek in München (Clm 4456, fol. 11r) Bildquelle: Wikipedia,
Helfen Sie uns mit einer Spende, die Andacht zu Muttergottes in Deutschland zu verbreiten.
Wir brauchen Ihre Hilfe!
Ihre Spende hilft uns dabei, unsere Website am Laufen zu halten. Nur hier können wir unsere Botschaft ohne Zensur verbreiten.