Offenes Grab im Klostergarten

In einem Klostergarten findet sich ein kleines, offenes Grab zur Aufnahme aller unerfüllten Wünsche, getäuschter Hoffnungen ...

„Ja, Gräber gibt es auch in Menschenherzen! Ja, Grüfte, o so dunkel, tief und weit, wo oft so vieles, vieles liegt begraben. Das erst enthüllen wird die Ewigkeit. Und solch ein Grab im Herzen still zu hegen, ist eines jeden Christen heilige Pflicht, nur darf's nicht Moder und Verwesung bergen, nein, strahlen soll es in der Liebe Licht. Und wenn dich je Beleidigungen treffen, Wenn Bosheit eines Feindes tief dich Kränkt, wenn Unverstand des Freundes dich verletzte, so sei es schweigend in dies Grab gesenkt. Sei dort begraben ohne alle Klage, verziehen ohne Bitterkeit und Groll! O, solche Liebe schafft dann Heldengräber, die auch vor Gott bestehen ehrenvoll.“ (Schwester Fabiana)
„ ,Herr, wenn mein Bruder gegen mich fehlt, wie oft muß ich denn vergeben? Etwa siebenmal? Jesus antwortete ihm: ,Ich sage dir, nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal!'“ (Mt. 18, 21.22.) Quelle: Weggeleit – p. Jakob Koch SVD. – St. Gabriel-Verlag, Wien (Photo: Château de Castelnaud, Monastic Garden, France http://www.pauldorpat.com)