Papst Leo XIII.: Der Rosenkranz rettete das christliche Abendland
Die Kraft und Wirksamkeit dieses Gebetes zeigte sich auf eine wahrhaft wunderbare Weise im 16. Jahrhundert, als eine Überflutung der Türken fast ganz Europa mit Barbarei bedrohte. Sie wollten diesen Erdteil ihrem falschen Glauben unterjochen. Der Heilige Vater Papst Pius V. rief damals die christlichen Fürsten zum Schutz der gemeinsamen Güter auf. Seine Bemühungen gingen besonders dahin, durch das Rosenkranzgebet die Macht der Gottesmutter anzurufen, damit sie der Christenheit gnädig zu Hilfe komme. Das Schauspiel, das sich nun vor Himmel und Erde abspielte, war tatsächlich erhaben und zog alle Herzen und Gemüter an sich. Unweit des Korinthischen Meerbusens erwarteten die Christgläubigen unerschrocken den Feind, in heiliger Bereitschaft, Blut und Leben für die Heimat und den Glauben zu opfern. Ohne Waffen versammelte man sich zum frommen Gebet, indem man Maria bestürmte und sie immer wieder im Rosenkranzgebet grüßte, damit sie den mit den Waffen Kämpfenden den Sieg verleihe. Das Gebet wurde erhört, und unsere Herrin schickte Hilfe. Die christliche Flotte errang einen glänzenden Sieg in der Seeschlacht bei den Echinaden. Der Gegner wurde in die Flucht geschlagen. Die eigenen Verluste waren gering, die des Feindes waren erheblich. Zur Erinnerung an dieses Eingreifen des Himmels setzte der heilige Papst eine alljährliche Gedächtnisfeier fest, die zu Ehren Mariens vom Siege an diese Schlacht erinnern soll. Papst Gregor XIII. nannte später diesen Gedächtnistag "Maria vom Rosenkranz".
Enzyklika "Supremi apostolatus"
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