Prophetisches Flammengebet des hl. Grignion von Montfort um Missionare für die Gesellschaft Mariä – III
Der hl. Ludwig von Montfort verfasste
dieses Gebet im Hinblick auf die Apostel der Endzeit. Unsere Epoche,
gekennzeichnet durch die Botschaft und die Verheißungen von Fatima, ist die Not
der Kirche so universell und tiefgreifend, dass man diese flammenden Worte mit
einigen Anpassungen auf die Kirche anwenden kann. Möge das Unbefleckte Herz
Mariens Priester und Laienapostel ähnlich den hervorragenden Missionaren wie
sie der Heilige beschreibt, hervorrufen, die als Werkzeuge der Heiligsten
Jungfrau die Erhöhung der Braut Christi und die Niederlage der höllischen
Mächte erringen.
Wir haben das Flammengebet in sechs
Abschnitte aufgeteilt. Man kann bis zum 13. Mai jeweils einen Abschnitt beten
und meditieren.
3. Tag: Kämpferisch gegen den
Teufel
Es ist wahr, großer Gott, dass die Welt, wie Du es vorhergesagt hast,
der Ferse dieser geheimnisvollen Frau große Nachstellungen bereiten wird, d.h.
der kleinen Schar ihrer Kinder, die am Ende der Zeiten kommen werden. Es ist
wahr, dass zwischen der gesegneten Nachkommenschaft Mariä und dem verfluchten
Geschlechte Satans große Feindschaft besteht. Es ist die einzige Feindschaft,
die Du selbst gestiftet hast und die daher Deinem Willen entspricht: Inimicitias ponam. Aber diese Kämpfe und
Verfolgungen, welche die Kinder aus dem Geschlechte Belials der
Nachkommenschaft Deiner heiligen Mutter bereiten, sollen nur dazu dienen, die
Macht Deiner Gnade, die Größe der Tugenden und das Ansehen Deiner Mutter
herrlicher erstrahlen zu lassen. Denn seit dem Anbeginn der Welt hast Du ihr
die Aufgabe übertragen, durch die Demut ihres Herzens diesen stolzen Erbfeind
zu vernichten: Ipsa conteret caput tuum.
Alioquin moriar! Ist es für
mich nicht besser, o mein Gott, zu sterben, als zu sehen, wie Du tagtäglich so
grausam und ungestraft beleidigt wirst, zu sehen, wie ich selbst täglich mehr
in Gefahr schwebe, von dem Strome der Missetaten, der noch immer mehr
anschwillt, mit fortgerissen zu werden? Tausend Tode wären mir erträglicher.
Sende mir Hilfe vom Himmel, oder nimm meine Seele zu Dir!
Ja, wenn ich nicht hoffen dürfte, dass Du früher oder später mit
Rücksicht auf Deine Ehre, mich armen Sünder erhören wirst, wie Du schon so
viele andere erhört hast: Iste pauper
clamavit et Dominus exaudivit eum (Ps. 33,7) „dieser Arme flehte und der
Herr erhörte ihn“, fürwahr ich würde Dich dringend bitten, wie der Prophet: Tolle animam meam (3. Kön. 19,4), „nimm
meine Seele hinweg!“
Aber das Vertrauen, das ich auf Deine Barmherzigkeit setze, läßt mich
mit dem Propheten beten: Non moriar sed
vivam et narrabo opera Domini (Ps.117,17), „ich werde nicht sterben, sondern leben und die Werke des Herrn
erzählen“, bis ich mit Simeon ausrufen kann: Nunc dimitis servum tuum in pace, quia viderunt oculi mei (Luk.
2,29) „nun lässest Du, o Herr, Deinen Diener im Frieden scheiden, weil meine
Augen Dein Heil gesehen.“
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