Protest gegen die Andacht zu Maria


Es gibt Katholiken, die meinen, dass der Kult zur Muttergottes zwar gut, aber doch etwas übertrieben sei, da „Jesus dabei nicht angemessen verehrt wird; man soll Maria verehren, aber an erster Stelle muss Jesus stehen“.

Im Zusammenhang mit dieser Formulierung, die mit listiger Absicht Wahrheiten und Irrtümer vermischt, gibt es auch eine falsche Haltung gegenüber dem Allerheiligsten Sakrament. Wir sehen in einer Kirche Menschen vor dem Allerheiligsten beten, doch vor einer Marienstatue oder einem Marienbild ist kaum jemand zu sehen. Man hat den Eindruck, dass der Bilderkult für eine einfältige,
oberflächliche Frömmigkeit gehalten wird. Deshalb betet man beim Betreten einer Kirche vor dem Tabernakel, aber seltener vor dem Bild der Muttergottes.

Die Wahrheit ist jedoch eine ganz andere. In der Tat ist das Allerheiligste Sakrament der wichtigste Gegenstand unserer Frömmigkeit. Doch wenn wir es andächtiger anbeten wollen, ist es angebracht, zu einem Marienbild zu gehen und die Muttergottes für eine aufrichtige Anbetung des Allerheiligsten um Kraft und Gnaden zu bitten.

In einer Ostkirche gibt es einen schönen Brauch: vor der heiligen Kommunion geht man an den seitlich des Altars befindlichen Ikonen mit einer kurzen Verbeugung vorbei, um den Beistand der Heiligen für den Empfang des Leibes Christi zu bitten. Das Gleiche geschieht nach der Kommunion vor den Ikonen auf der anderen Seite, um deren Früchte aufrecht zu genießen. Das ist ein echtes Verständnis der Verehrung zu Unserem Herrn, die nicht von der Andacht der Heiligen und der Muttergottes getrennt ist, denn der übernatürliche Heiligenschein Jesu sind seine Engel und Heiligen.


Quelle: Wahre Andacht zur Muttergottes – Ein Licht in den Wirren unserer Zeit . Plinio Corrêa de Oliveira – Hrsg.: Aktion „Österreich braucht Mariens Hilfe“ - Verein Österreichische Jugend CGDR - Wien