Schlechte Gewohnheiten

Nach der ersten Sünde ist die zweite nicht fern. Schneller aber, als man sich versieht, wird daraus eine Gewohnheit, und zwar eine schlechte, die man auch Schwäche oder Laster nennt (habitus malus). Eine Quelle ist nicht das Wasser, sondern das, woraus das Wasser fließr. Ebenso ist eine schlechte Gewohnheit nicht selbst die Sünde, sondern vielmehr die Quelle, aus der die Sünde kommt. Der Lasterhafte Mensch ist schnell geneigt, Böses zu tun. Somit steht das Laster im dirkten Gegensatz zur Tugend (= gute Gewohnheit), die den Menschen schnell geneigt macht, gutes zu tun. Die gute Gewohnheit ziert und adelt den Menschen, die schlechte Gewohnheit aber verdirbt und versklavt ihn. Auch nur aus einer einzigen noch so kleinen schlechten Gewohnheit wieder herauszukommen, kann unglaublich schwierig sein und ein fast übermenschliches Maß an Willenskraft erfordern. Die Laster gleichen Fesseln, die den Menschen binden. Sie sind wie Nebel, der den Sinn betört, denn je tiefer man drin steckt, desto weniger nimmt man sie gewöhnlich wahr. Quelle: Logik der Liebe – P. Martin Ramm – Grundlegendes und Konkretes zu Ehe, Familie und Menschsein – Thalwil 2017 – Seiten: 78-79.