Schwerkrankes Kind   : Nach Gelübde in Lourdes wieder auf Weg der Besserung

Gerd Harms besuchte den Wallfahrtsort Lourdes. Er versprach eine Mariengrotte zu bauen, wenn ein Kind aus seiner Familie wieder gesund wird

Quelle: Nordwest-Zeitung am 26. September 2013

Jedes Jahr pilgern tausende Leute nach Lourdes in Frankreich, um Heilung zu finden. Auch Menschen, deren Familienangehörige von einer schweren Krankheit gekennzeichnet sind, setzen ihre Hoffnung auf Lourdes.

So auch Gerd Harms aus Strücklingen. In seiner Familie war ein sechsjähriges Kind schwer erkrankt. Die behandelnden Ärzte sahen die Heilungschancen als sehr gering an. Doch damit wollte sich der Saterländer nicht zufrieden geben.

Er schloss sich vor einem Jahr der Lourdes-Pilgergruppe Emsland-Ostfriesland an und flog mit der Truppe in den weltbekannten Wallfahrtsort. Hier versprach sich Harms zwar kein Wunder, hoffte aber auf eine Heilung des Kindes. „Ich habe bei der Mariengrotte um Hilfe gebeten“, so Harms. In seiner Not legte er dort ein Gelübde ab: Sollte das Familienmitglied jemals wieder gesund werden, werde er zu Ehren Gottes und der Gottesmutter eine Mariengrotte errichten.
Er hat sein Versprechen eingelöst und hinter dem Pfarrheim im Schatten der Pfarrkirche St. Georg eine Mariengrotte gebaut. „Es klingt wie ein Wunder. Aber nach meinem Besuch der Mariengrotte in Lourdes verbesserte sich der Zustand des Familienmitgliedes von Tag zu Tag“, sagt der 80-Jährige.

Mittlerweile geht das Kind zur Schule, woran man in der Familie nicht mehr geglaubt hatte. „Die behandelnden Ärzte haben mir gesagt, dass das schulmedizinisch nicht zu erklären sei. Sie sprechen zwar nicht von einem Wunder, aber sie könnten es gut nachvollziehen, dass es für die Familie wie ein Wunder klingt“, so der gelernte Zimmermann.
Die Arbeit an der Grotte hat viel Zeit in Anspruch genommen. Bald könnte die endgültige Fertigstellung gefeiert werden. „Es wird eine feierliche Einweihung und Segnung geben“, sagt Harms. Die Grotte hat er zusammen mit einigen Bekannten gebaut. Der Standort wurde in Abstimmung mit dem Kirchenausschuss und Pfarrer Ernst Halbe getroffen. „Der Platz bei der Kirche wurde gewählt, damit dort später auch die Marienandachten stattfinden können“, so Harms.

Was noch fehlte, war die Marienstatue. So flog Gerd Harms vor gut einer Woche nochmals mit der Pilgergruppe nach Lourdes, um eine Marienstatue zu erwerben. „Wegen der Größe der Statue erwies sich der Transport im Flieger als schwierig. Im normalen Gepäckraum der Maschine wollte ich die Figur wegen der Zerbrechlichkeit nicht transportieren. Sie passte auch nicht auf einen Sitzplatz“, sagt Harms. Der Pilot hatte die rettende Idee. Er verstaute die Statute in einer der zwei Toiletten.