„Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen“(Lk 2,51)
Tatsächlich sehen wir im Neuen Testament, dass der Glaube Mariens die Gabe des Heiligen Geistes sozusagen »anzieht«. Zuallererst bei der Empfängnis des Gottessohnes, dem Geheimnis, das der Erzengel Gabriel so erklärt: »Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten« (Lk 1,35)... Das Herz Mariens ist, in vollkommenem Einklang mit dem göttlichen Sohn, Tempel des Geistes der Wahrheit, wo jedes Wort und jedes Ereignis im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe bewahrt werden (vgl. Lk 2,19.51). So können wir sicher sein, dass das Heiligste Herz Jesu in der ganzen Zeitspanne seines verborgenen Lebens in Nazaret stets im unbefleckten Herzen der Mutter ein »Zuhause« gefunden hat, das immer vom Gebet und vom ständigen aufmerksamen Hören auf die Stimme des Geistes erfüllt war. Zeugnis dieses einzigartigen Einklangs zwischen Mutter und Sohn im Suchen nach dem Willen Gottes ist das Geschehen bei der Hochzeit von Kana. In einer Situation voller Symbole des Bundes, wie es das Hochzeitsmahl ist, greift die Jungfrau und Mutter ein und provoziert sozusagen ein Zeichen überreicher Gnade: den »guten Wein«, der auf das Geheimnis des Blutes Christi hinweist. Das führt uns direkt nach Golgota, wo Maria zusammen mit den anderen Frauen und dem Apostel Johannes unter dem Kreuz steht. Die Mutter und der Jünger empfangen geistlich das Testament Jesu: seine letzten Worte und seinen letzten Atemzug, in dem er beginnt, den Geist auszugießen; und sie empfangen den stillen Schrei seines Blutes, das ganz für uns vergossen wurde (vgl. Joh 19,25–34). Maria wusste, woher dieses Blut kam: Es hatte in ihr durch das Wirken des Heiligen Geistes Gestalt angenommen, und sie wusste, dass jene selbe schöpferische »Kraft« Jesus auferwecken würde, wie er es verheißen hatte. Auf diese Weise unterstützte der Glaube Mariens den Glauben der Jünger bis zur Begegnung mit dem auferstandenen Herrn und begleitete sie weiter auch nach seiner Himmelfahrt in der Erwartung der »Taufe im Heiligen Geist« (vgl. Apg 1,5)... Deshalb ist Maria für alle Generationen Abbild und Vorbild der Kirche, die zusammen mit dem Geist in der Zeit unterwegs ist und um die glorreiche Wiederkehr Christi betet: »Komm, Herr Jesus« (vgl. Offb 22,17.20). Benedikt XVI., Papst von 2005 bis 2013 Ansprache vom 30.05.2009 (© Liberia Editrice Vaticana) Quelle: EVANGELIUM TAG FÜR TAG Gedenktag des Unbefleckten Herz Mariens.Helfen Sie uns mit einer Spende, die Andacht zu Muttergottes in Deutschland zu verbreiten.
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