Sonne Dich

"Ich gehe zum Vater!" Joh. 16, 16.

"Ich gehe zum Vater!" In diesem kurzen, schlichten Sätzchen offenbart uns Jesus die große Idee seines gottmenschlichen Lebens und Wirkens.
"Ich gehe zum Vater", - zum Vater -, das war das Ziel, das immerdar leuchtend vor der Seele Jesu stand, von Nazareth bis Golgotha.Auch du sollst es dem Heiland nachsprechen und nachbeten und nachleben lernen. "Ich gehe zum Vater." - Auf diesem religiösen Gedanken mußt du dein religiöses Leben aufbauen. Es können Stunden kommen in deinem Leben, wo dir alles so schrecklich sinnlos erscheint. Sprich es dann seelenstark dem Meister nach: "Ich gehe zum Vater." Das löst deine bangen Fragen und Klagen.
Sie alle werden einmal ganz gelöst, glücklich gelöst, wenn du daheim bist beim Vater. Einstweilen: glaube, hoffe und bete! Vergiß das eine nicht: Der Erdenweg zum Vater führt über den Ölberg und über Golgotha. Wenn dein Lebensweg zum Leidensweg wird, verzage nicht! - Siehst du nicht, wie dein Leidenskelch leuchtet? Eine liebende Hand reicht ihn.

"Soll ich den Leidenskelch nicht trinken, den mir der Vater reicht?" (Joh. 18, 11.)
"Ich gehe zum Vater." Auch durch Leid und Not. Möge dir der liebe Heiland die Gnade geben, in der Todesstunde sein Wort auf die bleichen Lippen nehmen zu dürfen als letzten und größten Trost deines Erdenlebens: "Ich gehe zum Vater!"

"Ein Herz, das Jesus, den Gekreuzigten, liebt, liebt mit ihm auch seine Schmach, sein Leiden, seinen Tod, und wenn es daher solches zu ertragen hat, so erfreut es sich und umfängt es mit Liebe!" (Hl. Franz von Sales)

Aus dem Briefe des hl. Apostels Paulus an die Philipper (4, 4-7): "Brüder! Freuet euch allezeit im Herrn (im Bewußtsein seiner Gnade und der Gemeinschaft mit ihm, in der seligen Erwartung der Ankunft des Herrn); abermals sage ich: Freuet euch! Eure Sittsamkeit (Freundliche, christliche Milde und Sanftmut) werde allen Menschen kund; der Herr ist nahe. Seid nicht ängstlich besorgt, sondern lasset euer Begehren in all eurem Gebet und Flehen mit Danksagung Gott kundwerden.
Und der Friede Gottes, der allen Begriff übersteigt, bewahre eure Herzen und euren Sinn in Christus Jesus, unserem Herrn."

Tagesheilige: Maria Magdalena von Pazzi, Jungfrau +1607. Mit 16 Jahren trat sie in das Karmeliterkloster Maria zu den Engeln in ihrer Vaterstadt. Hier bewies sie sich als Mutter aller Tugenden. Ihr Wahlspruch war: "Leiden, o Herr, und nicht sterben!"
Jeden Tag hat sie oft das Kostbare Blut Jesu aufgeopfert, wodurch sich viele Sünder bekehrten, viele Sterbende gerettet wurden, viele Arme Seelen erlöst und viele Anliegen erhört wurden.

Nachfolge Christi, 3.B. 59.K.: "Du bist meine Hoffnung, du meine Zuversicht, du mein Tröster und unter allen mein bester Freund!"

Ich gehe zum Vater!