Tagesheilige – 10. Dezember: Hl. Eulalia von Mérida
Eulalia von Mérida
Märtyrerin
Geboren: 292 in Mérida, Spanien
Gestorben: 10. Dezember 304 in Mérida
Patronin der Wöchnerinnen; der Reisenden; gegen Unglück;
gegen die Ruhr
„Nicht Mars gewidmet, sondern Jesus Christus sowie der
Jungfrau und Märtyrerin Eulalia, der dieser Tempel neu geweiht wurde.“ Diese
Worte liest der Besucher a, Portikus der Kirche Santa Eulalia in Mérida, der
historisch bedeutenden Stadt in der spanischen Region Estremadura, unweit von
der Grenze zu Portugal. Was ist der Grund für diesen Hinweis?
Das heute christliche Gotteshaus war einst, wie noch auf
einem von zwei korinthischen Säulen getragenen Architrav zu lesen ist, von
einer Heidin namens Vetila dem Gott Mars gewidmet worden. Teile des alten Tempels aus dem 1. Jh. sind
Heute in der Kirche noch zu sehen. Drei Jahrhunderte später erweiterte man de
Bau dann zu Ehren der spanischen Märtyrerin Eulalia und weihte ihn der bald
volkstümlichsten Heiligen des Landes.
Eulalia erblickte im Jahr 292 in Mérida als Tochter einer vornehmen
christlichen Familie das Licht der Welt. Schon als Kind zeigte sie eine
außergewöhnliche Reife und war ständig im Gebet versunken. Als die Christenverfolgungen
unter Kaiser Diokletian auch auf Spanien übergriffen, vernahm das Mädchen immer
wieder voller Erstaunen, welchen Mut viele Gläubige bewiesen, die lieber in den
Tod gingen, als ihren christlichen Glauben abzuschwören. Immer öfter äußerte
Eulalia in der Folge den Wunsch, ebenfalls für Christus sterben zu dürfen.
Eines Tages verließ die inzwischen zwölfjährige Eulalia den
Elterlichen Landsitz und begab sich in die Stadt Mérida hinein zu
Statthalter Dacian, der gerade gegen
mehrere Christen zu Gericht saß. „Ihr sucht Christen? Hier bin ich!“, rief das
Mädchen dem Christenhasser entgegen. Eulalia ging auf ein Götzenbild zu, das im
Raum hing, riß es von der Wand und zertrat es mit den Füßen. Dacian gab den
hinzukommenden Soldaten den Befehl, Eulalia zu ergreifen. Brutal packten sie
das Kind, schlugen und folterten es und rissen ihm mit eisernen Haken den Leib
auf. Als kein einziger Klagelaut über die Lippen Eulalias kam, wurden die
Männer so wütend, daß sie ihre blutenden Wunden mit brennenden Fackeln
ausbrannten. Als Eulalia weiterhin keine Regung zeigte, ordnete Dacian ihren
Tod durch Verbrennung an.
Nach der Überlieferung soll das Mädchen am Tag darauf in
einem Backofen verbrannt worden sein. Der
spanische Ausdruck für Backofen ist horno, weshalb man eine Kapelle, die
noch heute vor der Kirche Santa Eulalia in Mérida steht, „Horno de Santa
Eulalia“ nannte. Auch der „Ofen von Santa Eulalia“ wird noch immer gezeigt. Der
Todestag der Kind-Märtyrerin war wohl der 10. Dezember 304.
Verehrung/Brauchtum: Eulalia
von Mérida ist heute die wohl meistverehrte Märtyrerin in Spanien. Aber nicht nur
in Spanien, sondern auch in Frankreich und in Teilen Afrikas verbreitete sich
der Eulalia-Kult.
Darstellung: Bei
der Darstellung der Märtyrerin Eulalia steht das Martyrium im Vordergrund. Ein
Beispiel dafür ist ein Relief von Bartolomé Ordónez (1520) an der Chorwand der
Kathedrale in Barcelona; es zeigt Eulalia auf einem Feuerbett liegend, vor dem
Richter. Attribute, die Eulalia auf Abbildungen beigegeben wurden, sind Krone,
Kreuz, Lilie, Buch, Palme, Taube und ein kleiner Ofen.
Quelle:
Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
Bild der Heiligen: https://www.flickr.com/photos/26897070@N05/7334300770/
Bild des Ofens: https://extremadurasolohayuna.wordpress.com/2008/10/20/principales-monumentos-de-merida/hornito-de-santa-eulalia/
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