Tagesheilige 11. Dezember: Hl. Damasus I., Papst
Hl. Damasus I.
Papst
Geboren: um 305 in Rom(?), Italien
Gestorben: 11. Dezember 384
Patron gegen Fieber
In Rom erinnern noch heute zahlreiche Gebäude oder
Einrichtungen an den ersten Papst, der den Namen Damasus trug. So bewahrt
unter anderem der Cortile di San Damaso im vatikanischen Palast das Andenken
an den von 366 bis 384 amtierenden Papst, ein Krankenhaus ist nach ihm ernannt,
und die Kirche, in der Damasus I. seine letzte Ruhestätte gefunden hat, trägt
ebenfalls seinen Namen: S. Lorenzo in Damaso; das Gotteshaus im Palazzo della
Cancelaria am Corso Vittorio Emanuele in Rom dient als Palastkapelle und ist
durch ein kleines Tor zu erreichen. Der Palast gilt als eines der Meisterwerke
der Frührenaissance und wurde ende des 15. Jh. unter Mitwirkung des großen
Baumeisters Donato d'Angelo Bramante begonnen. Die heutige Kirche S. Lorenzo in
Damaso errichtete man dabei über jenem Ursprungsbau, der noch von Papst Damasus
I. im Jahr 380 selbst erbaut worden war. Ursprünglich war das Gotteshaus nur
dem heiligen Laurentius (Lorenzo) geweiht. Als man dann den Leichnam des
Papstes hierher übertrug, erhielt es auch dessen Namen.
Über die Herkunft von Damasus weiß man so gut wie nichts.
Die einen Quellen sagen, er stamme aus Spanien, die anderen, wohl die
richtigen, berichten von Rom als Geburtsorte. Das Geburtsjahr des Papstes lag
um 305. Sein Lebensweg lässt sich aber erst von da an begleiten, als er Diakon
bei seinem Vorgänger Liberius war und diesen bei einer Verbannung wegen Streitigkeiten
mit Arianern ins Exil begleitete. Nach dem Liberius 366 gestorben war, wählte
eine Mehrheit Damasus zum neuen Papst, eine Minderheit stellte Ursinus als
Gegenpapst auf. Ein jahrelanges Schisma nahm so seinen Anfang. Die beiden
Parteien lieferten sich blutige Auseinandersetzungen, in denen mehr als hundert
Tote zu beklagen waren. Im Jahr 377 wurde Damasus I. von den Gegnern sogar fälschlicherweise des Mordes bezichtigt. Sein
Freispruch erfolgte Monate später auf einer von ihm selbst einberufenen Synode.
In der Folgezeit bekämpfte Damasus I. verstärkt die
Irrlehren, die aufgekommen waren, und bemühte sich um eine Hebung der Moral
innerhalb des Klerus. So forderte er von den verheirateten Klerikern die
vollkommene Enthaltsamkeit, da, wie er es formulierte, „ein Diener Gottes
verpflichtet ist, sich stets rein zu halten“. Zu den wichtigsten Entscheidungen
vom Papst Damasus gehörte die Auftragserteilung an Hieronymus, die Bibel zu
überarbeiten und neu zu übersetzen. Diese „Vulgata“, wie das Werk von Hieronymus
später hieß, gewann in der Folgezeit große Bedeutung und behielt seine
Gültigkeit bis ins 20. Jh. hinein.
Papst Damasus I. starb am 11. Dezember 384 in Rom und wurde
zuerst an der Via Ardeatina beigesetzt. Später kamen die Gebeine dann in die
Kirche S. Lorenzo in Damaso, wo sie 1645 nach langer Verschollenheit wieder
aufgefunden wurden.
Darstellung: Papst
Damasus I. ist meist mit dem päpstlichen Doppelkreuz, oft auch mit Buch
(Aufschrift: „Vulgata“) oder Kirchenmodell dargestellt. Manchmal ist ihm auch
ein Diamant(ring) beigegeben, was
wohl auf seinen Namen abzielt: Adamas heißt im Lateinischen Diamant. Eine
bekannte Abbildung existiert in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan; die
dortigen Papstfresken werden Ghirlandaio oder Fra Diamante zugeschrieben (15.
Jh.).
Quelle:
Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
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