Tagesheilige 11. Mai – Hl. Gangolf


Moriz Schlachter: Statue am Gangolf-Altar,
1891, in der Pfarrkirche St. Gangolf in Wolpertswende
Hl. Gangolf (Galgolf, Gangloff)

Edler, Märtyrer

geboren: 8.Jh. in Burgund(?), Frankreich
gestorben: 11. Mai 760(?) in Burgund
Patron der Schuhmacher und Gerber; der Kinder; der Haustiere;
vieler Quellen; gegen Kniekrankheiten; bei Eheschwierigkeiten

Über das Leben von Gangolf gibt es keine gesicherten Angaben; wahrscheinlich war er ein Edelmann am merowingischen Königshof in Burgund und lebte im 8. Jh. Überlieferungen berichten, er sei der Besitzer eines Klosters bei Langres gewesen.
Nach der Legende entdeckte Gangolf, daß seine Ehefrau eine Beziehung zu einem Kleriker unterhielt, woraufhin dieser ihn ermordete. Deshalb wird Gangolf auch als Märtyrer verehrt.

Verehrung/Brauchtum: Der Gangolf-Kult ist schon seit Ende des 9.Jh. nachweisbar; seinen Höhepunkt erreichte er um das 11.Jh. vor allem in Frankreich und in Deutschland (Burgund, Elsaß, Lothringen, Sachsen, Franken). Die Verehrung Gangolfs als Quellenschutzheiliger rührt davon, daß eine der Legenden erzählt, der Edelmann habe durch ein Wunder eine Quelle von der Champagne nach Varennes überfuhrt.
Quellenwallfahrten sind bekannt von Lautenbach im Elsaß und Neudenau in Baden (Gangolf-Brunnen). Die Kirche St. Gangolf in Bamberg bewahrt eine Gangolf-Reliquie.
Ferdinand Kaltenbacher: Deckenfresko, 1890/91, in der Pfarrkirche St. Gangolf in Wolpertswende

Darstellung: Gangolf ist meist als Ritter dargestellt, bei sich hat er verschiedene Attribute. In der Gangolf-Kirche von Neudenau ist er einmal mit Lanze und Schwert zu sehen, das andere Mal mit Stab als Symbol für das Quellwunder. Manchmal trägt er auch einen Speer, was wohl auf seine Ermordung hinweisen soll. Ein Freskenzyklus von Januarius Zick in der Pfarrkirche von Amorbach (Franken) zeigt verschiedene Szenen aus dem Leben von Gangolf; ebenso sind mehrere Gangolf-Szenen am Altar der Neudenauer Kirche zu sehen.

Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag

Bilder: Joachim Schäfer - Ökumenisches Heiligenlexikon.