Tagesheilige 13. Mai - Hl. Servatius
Hl. Servatius
Bischof, Märtyrer(?)
geboren: 4.Jh.in Annenien(?)
gestorben: 13. Mai 384 in Maastricht, Niederlande
Patron von Maastricht, Goslar, Limburg/Lahn, Quedlinburg;
des Bistums Worms;
der Schlosser und Tischler; gegen Rheumatismus, Fußleiden und
Fieber;
gegen Frostschäden; gegen das Lahmen bei Tieren; gegen Mäuse- und Rattenplagen.
Eisheiliger
Die Reihe der sogenannten „Eisheiligen“ setzt sich am 13.
Mai fort mit Servatius, dem einzigen bekannten Bischof von Tongern in Belgien. Volksheiliger
wird „Sint Servaas“ gegen Frostschäden angerufen, was darauf beruht, dass in
vielen Jahren in der Mitte des Monats Mai noch einmal ein Kälteeinbruch erfolgt,
der die zarten jungen Pflanzen und Blüten gefährdet.
Über das Leben von Servatius gibt es nur wenige sichere
Daten. Man weiß, daß er aus einem östlichen Land stammte, wahrscheinlich aus Armenien,
und zu Beginn des 4. Jh. zur Welt kam. Etwa um 340 wurde er zum Bischof von
Tongern ernannt. Bei zahlreichen Synoden ist er als Teilnehmer vermerkt, so in
Sardica (Sofia) 343 und in Rimini 359. Während seiner ersten Jahre als Bischof gehörte
Servatius zu den härtesten Gegnern des Arianisrnus.
Servatius starb am 13.Mai 384 in Maastricht. Die Legende
erzählt, dass er seinen Tod kommen fühlte und deshalb nach Maastricht ging, da
er dort begraben werden wollte. Eine andere Überlieferung berichtet, Servatius
sei den Märtyrertod gestorben.
Verehrung/Brauchtum: Die Verehrung für Servatius nahm
einen großen Aufschwung nach dem Einfall der Vandalen im Jahr 406, den der Bischof
vorausgesagt haben soll. Seit dem 6.Jh. war der Servatius-Kult in ganz
Westeuropa verbreitet, besonders im Rhein- und Moselgebiet. Das Grab von
Servatius in der Servatius-Kirche in Maastricht entwickelte sich im Mittelalter
zu einer der bedeutendsten Wallfahrtstätten. Das Gotteshaus, 1039 konsekriert,
ist das älteste in den Niederlanden überhaupt und das einzige im Land, das über
dem Grab eines Heiligen erbaut wurde. Besucht wurden die Kirche und die
Grabstätte des Servatius auch von Karl dem Großen, Heinrich II., Karl Martell sowie
den großen Heiligen Bernhard von Clairvaux und Norbert.
Von ganz besonderer Bedeutung ist in Maasrricht die
sogenannte Heiligtumsfahrt, die 1990 wieder stattgefunden hat. Schon bald nach
der Weihe der Servatius-Grabkirche feierten die Gläubigen am 13. Mai eine „Reliquienkirmes“, die sich im Laufe der Zeit in Wechselwirkung mit
Aachen und Kornelimünster zu einer Heiligtumsfahrt entwickelte. Ab Ende des
14.Jh. ist eine Reliquienverehrung im Sieben-Jahre-Rhythmus bezeugt, Ihre Blüte
erlebte diese Tradition gegen Ausgang des 15.Jh., als etwa über 100 000 Pilger
dem Maastrichter Servatius-Fest beiwohnten. Danach geriet der Brauch rund drei
Jahrhunderte so gut wie in Vergessenheit, bis er 1829 wieder aufgenommen wurde
und seither wieder alle sieben Jahre zur Heiligtumsfahrt eingeladen wird, so
eben auch 1990 und wieder 1997.
Bei der Prozession, dem „Ommegang“, werden das Haupt, das
Brustkreuz, der Bischofsstab, die Patene und der Kelch von Servatius durch die
Straßen getragen; den Mittelpunkt bildet der Goldschrein, die „noodkist“, mit
den Gebeinen des Stadtpatrones. 1990 haben rund 2000 Mitwirkende und über 700
Musiker die Heiligtumsfahrt feierlich gestaltet.
Front des Servatius-Schreines aus dem 12. Jahrhundert mit Servatius, flankiert von Engeln,in der Servatius-Kirche in Maastricht |
Darstellung: Servatius wird meist in bischöflichen
Gewändern dargestellt, oft mit Brille und Buch als Zeichen für seine
Gelehrtheit, manchmal auch mit Stab oder Schlüssel. Auch Holzschuhe sind ihm
hin und wieder beigegeben, da er nach einer der Legenden angeblich mit diesem
Schuhwerk erschlagen wurde. Abgebildet wurde der Bischof auch, wie er mir
seinem Stab einen Drachen (Arianismus) tötet oder wie er, als Pilger in der
Sonne schlafend, von einem Adler Luft zugefächelt bekommt. Mit Schlüssel und
Drachen ist er beispielsweise auf einem Glasgemälde (15.Jh.) in der
Karmeliterkirche in Boppard zu sehen. Auf dem kostbaren Reliquienschrein in der
Maastrichter Servatius-Kirche - er wurde im 12.Jh. in der berühmten Maas-Schule
geschaffen - ist Servatius zusammen mit zwei Engeln dargestellt, die ein Buch und
einen Stab tragen.
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf –
Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
Bild: Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
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