Tagesheilige 14. September: hl. Notburga von Eben
Hl. Notburga von Eben
Dienstmagd
Geboren: um 1265 in Rattenberg,
Österreich
Gestorben: 14 September 1313 in
Rottenburg, Österreich
Patronin der Dienstmägde; der
Bauern; des Feierabends; für eine glückliche Geburt; bei Viehkrankheiten; bei
allen Nöten in der Landwirtschaft
Ein außergewöhnlicher Anblick
bietet sich dem Besucher der Barockkirche im österreichischen Eben am Achensee:
Am Hochaltar steht, aufrecht in einem Glasschrein und in kostbare
Brokatgewänder gekleidet, das vollkommene erhaltene Skelett einer Frau, die in
der rechten Knochenhand eine Sichel hält. Eine Heiligenverehrung dieser Art
erlebt man selten, sie beweist die Volksnähe der Notburga. Zu Ehren der
Schutzheiligen der Mägde und Dienstboten wurde das ursprünglich gotische
Gotteshaus 1735 umgebaut, die Gebeine Notburgas am Altar aufgestellt.
Notburga kam um das Jahr 1265 in
dem Tiroler Dorf Rattenberg bei Kramsach zur Welt und wurde, kaum dem
Kindesalter entwachsen, Dienstmagd bei den Grafen von Rottenburg im Unterinntal.
Täglich sparte sich das Mädchen dort Nahrung vom Mund ab, um den Armen und
Bettlern etwas zukommen zu lassen. Dann aber starb die Gräfin, und deren
Schwiegertochter Ottilie verbot Notburga, den Bedürftigen zu helfen. Nach
schweren Auseinandersetzungen musste die Dienstmagd die Grafenburg verlassen
und wurde Magd bei einem Bauer in Eben. Doch auch hier bekam Notburga bald
Schwierigkeiten. Als der Bauer eines Tages befahl, auch noch nach den
Feierabendläuten auf dem Feld den Weizen zu schneiden, erhob sich Notburga,
rief laut das Wort „Feierabend“ und warf ihre Sichel in die Luft. Und wie durch
ein Wunder blieb das Handwerkzeug in der Höhe schweben. Noch heute kann man an
einem Bauernhaus wenige Meter von der Ebener Kirche entfernt lesen, dass an
dieser Stelle das Sichelmirakel geschehen sei.
Nach dem Tod von Gräfin Ottilie
durfte Notburga dann wieder zum Schloss Rottenburg zurückkehren, wo sie bis zu
ihrem Tod treu und verantwortungsbewusst diente. Am 14. September 1313 starb
Notburga, noch nicht 50 Jahre alt. Die Verehrung für die Deinstmagd breitete
sich rasch aus, und bis heute gehört Notburga zu den meistverehrten Heiligen
Tirols; ihr Kult wurde 1862 approbiert. Die Isidor- und Notburga-Brüderschaft
in München schenkte der Ebener Notburga-Kirche zum 100jährigen Jubiläum der
Approbation eine riesige Votivkerze.
Verehrung/Brauchtum: Die Grabstätte Notburgas in Eben ist bis heute
ein vielbesuchter Wallfahrtsort. Leben und Wirken der Dienstmagd wurden in
verschiedenen Geschichten, Schauspielen und Liedern festgehalten. In Innsbruck
und in Salzburg wird das Fest Norburgas am 13. September begangen.
Darstellung: Notburga von Eben ist als einfache Dienstmagd
dargestellt, oft trägt sie auf Abbildungen einen Krug oder Brot in ihrer
Schürze als Hinweis auf ihre Mildtätigkeit gegenüber den Armen. Oft wurde
natürlich auch das Sichelwunder dargestellt. Die Deckenfresken in der Ebener
Notburga-Kirche erzählen die gesamte Lebensgeschichte der hochverehrten
Dienstmagd.
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler
– Pattloch-Verlag
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