Tagesheilige 16. Mai - Hl. Simon Stock
Hl. Simon Stock
Ordensgeneral OCarm
Geboren: um 1200 in Aylesford, England
Gestorben: 16. Mai 1265 in Bordeaux, Frankreich
Patron des Carmeliterordens; von Bordeaux.
Es ist irrig, wenn man den Beinamen dieses Heiligen von seiner
ersten Einsiedelei ableitet. Stock war vielmehr sein Familienname. Als sein Geburtsjahr
wird 1164 angenommen. Sein Vater war Schloßverwalter zu Harford, Grafschaft Kent.
Seine Mutter hatte seinetwegen vor ihrer Entbindung viele Sorgen, weshalb sie sich
und das Kind oft der Himmelskönigin empfahl. Die Geburt war glücklich. Die dankbare
Mutter betete daher, bevor sie das Kind säugte jedesmal knieend das Ave Maria, und
flößte auf diese Weise demselben die nämliche Andacht so zu sagen mit der Muttermilch
ein. Auch der Vater war ein frommer und rechtschaffener Mann. Von ihm lernte das
Kind frühzeitig die Psalmen Davids und das kleine Officium der Mutter Gottes. Seine
Studien begann der Knabe im elterlichen Hause und beendete sie zu Oxford. Die Frömmigkeit
wuchs so zusagen mit ihm auf; sie zeigte sich in unermüdlichem Gebetseifer und strenger
Benutzung der Zeit. Auch legte er schon frühzeitig das Gelöbnis der Jungfräulichkeit
ab. Sollte aber etwas Größeres aus ihm werden, so mußte er in die Einsamkeit. In
der Tat fügte es die Vorsehung, daß unverdiente Kränkungen von Seite seines älteren
Bruders ihm das Leben in der Welt völlig verleideten. Er wurde Waldbruder. Zwanzig
Jahre lang floh er allen menschlichen Umgang, ein ausgehöhlter Baumstamm war seine
Wohnung, das Kraut des Waldes seine Speise, Wasser sein Trank. Schwere Versuchungen
und Leiden, aber auch große Tröstungen fehlten nicht. Da kamen um das Jahr 1212 die
ersten Carmeliten nach England. Der fromme Einsiedler wurde ihr erster Novize. Trotz
der Ungunst der Zeiten fing der Orden an zu blühen und gewann zahlreiche und eifrige
Mitglieder. Namentlich begünstigten die Barone Johann Vesey und Richard Gray, welche
im heiligen Lande Zeugen des frommen Lebens der Mönche auf dem Berge Carmel gewesen
waren und einige Carmelitenbrüder mitgebracht hatten, durch Überlassung von Gütern
die neue Ansiedelung. Auf diese Weise wurden Holme bei Alnerbigh, Northumberland
und Aylesford bei Rochester (Kent) als Stammklöster errichtet. Der hl. Simon, welcher
in Oxford die Doctorwürde erlangte, wurde schon im Jahr 1215 Coadjutor des Ordensgenerals
Brocard. Im Jahr 1226 erhielt der Orden durch Papst Honorius III. für seine abendländischen
Niederlassungen die kirchliche Gutheißung. Unterdessen geriet der Orden im Morgenlande
in immer größere Bedrängnis. Ein General-Kapitel auf dem Berge Carmel im Jahr 1237
beschloß dessen Verpflanzung nach Europa, wo besonders der hl. Ludwig von Frankreich
sich als sein Gönner und Schützer hervortat. Der heilige Simon kam bei dieser Gelegenheit
ins heilige Land, wo er sechs Jahre zubrachte. Im Jahre 1245 fand zu Aylesford das erste
abendländische Ordenskapitel statt, auf welchem der hl. Simon zum General erwählt
wurde. Er war damals schon ein Greis von achtzig Jahren. Am 16. Juli 1251 hatte
er eine Vision der Gottesmutter, die ihm ein Skapulier überreichte. Dieses Skapulier
wurde Teil des Habits der Karmeliten. Aus der Verheißung der Vision des hl. Simon
entwickelten sich auch das sogenannte „kleine Skapulier“ und die Skapulierbruderschaften.
Der Orden machte in der That wunderbare Fortschritte. Er zählte
schon einige Jahre nach dem Hinscheiden des Heiligen bei 7000 Klöster und Einsiedeleien.
Er hörte aber auch nicht auf, zu Ehren der Mutter Gottes für seinen Orden zu arbeiten,
bis der Herr ihn zu sich rief. So starb er auf einer Visitationsreise zu Bordeaux
am 16. Mai 1265. Bald nach seinem Tode begann unter Gutheißung des Erzbischofes
Petrus von Roncevaux die kirchliche Verehrung. Die Carmelitenkirchen aller Länder
erhielten Teile seiner Reliquien. Papst Nicolaus III. erklärte ihn feierlich als
einen Heiligen. Im Jahr 1820 erhob Pius VII. sein Fest zum Festum duplex für das Erzbisthum
Bordeaux. Seitdem hat der Orden in Deutschland, Frankreich und England wieder neue
Wurzeln geschlagen. Der Heilige ist ein besonderer Verehrer der heiligen Mutter gewesen
und hat zu ihrer Ehre den Hymnus: Flos Carmeli verfaßt. Er ist am öftesten abgebildet,
wie die Mutter Gottes ihm das Scapulier überreicht.
Quelle: Stadlers vollständiges Heiligenlexikon https://www.heiligenlexikon.de/Stadler/Simon_Stock.html
abgerufen am 9. 5. 2017
Anmerkung:
Papst Pius X. hat am 16. Dezember 1910 das Samstagsprivileg
anerkannt und durch ein neues Dekret bekräftigt, dass alle Ablässe und ausdrücklich
das Samstagsprivileg auch jener gewinne, der an Stelle des Stoffskapuliers eine
geweihte Medaille trage.
Für die Verpflichtungen der Tagzeiten und der drei Fasttage
pro Woche, welche für Leute außerhalb von Klöstern schwer einzuhalten sind, hat
der Papst erlaubt, dass der einkleidende Priester an deren Stelle eine leichtere,
täglich mögliche Frömmigkeitsübung auferlege (z.B. täglicher Rosenkranz oder Engel
des Herrn oder Glaubensbekenntnis ...). Das Fasten sollte nicht vergessen und nach
Möglichkeit geübt werden. (Aus: http://www.kathpedia.com/index.php?title=Skapulier)
Über Entstehung und das Auflegen und Tragen des Skapuliers klicken Sie bitte HIER
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