Tagesheilige - 17. November: Hl. Gertrud von Helfta (die Große)
Hl. Gertrud von Helfta (die Große)
Nonne, Mystikerin Ocist
Geboren: 5. Januar 1256 in Eisleben(?), Thüringen
Gestorben: 13. November 1302 in Helfta, Thüringen
Patronin von Peru; von Tarragona
„Die Prophetin des inneren Lebens“ nannte einmal ein
Theologe die Mystikerin Gertrud von Helfta, der die Nachwelt den Beinamen „die
Große“ gab. Lange Zeit war diese Frau, die oft als größte deutsche Mystikerin
bezeichnet wird, von anderen Namen verdrängt, so unter anderem von ihrer Namensgefährtin
Gertrud von Hackeborn, ihrer langjährigen Lehrerin. Doch gerade im 20. Jh.
erleben ihre Schriften eine Renaissance, vielleicht, weil sie so klar und
verständlich in ihrer Sprache sind.
Gertrud kam am 6. Januar 1256 in Thüringen, möglicherweise
in Eisleben, zur Welt. Schon mit fünf Jahren gaben die Eltern das Mädchen in
das Zisterzienserinnenkloster in Helfta nahe Eisleben, dem Gertrud von Hackeborn als Äbtissin vorstand.
Kloster Helfta galt zu jener Zeit als das führende Frauenkloster im
deutschsprachigen Raum. Gertrud war glücklich in diesem Haus und nahm, sobald
sie das nötige Alter hatte, den Schleier.
Am 27. Januar 1281 hatte die 25jährige Gertrud ihre erste
Christus-Vision. Von nun an sollten ihr bis zum Tod immer wieder innige
Vereinigungen mit Christus zuteil werden, deren Verlauf und Empfindungen
Gertrud ab 1289 schriftlich niederlegte. Für ihre Aufzeichnungen benutzte sie
die lateinische Sprache, die sie im Kloster hervorragend erlernt hatte. In
ihren mystischen Erlebnissen verlangte Gertrud immer wieder danach, für
Christus sterben zu dürfen. Mit der Zeit lernte die junge Frau, diese Sehnsucht
zu unterdrücken und gab sich von da an dem Wunsch hin, dass der Wille Gottes an
ihr geschehe. Ihre glühende Gottesliebe schrieb Gertrud von Helfta in ihren
Schriften „Gesandter der Gottesliebe“ und „Geistliche Übungen“ nieder. Gertrud
trug im Mittelalter ganz entscheidend
zur Verehrung des Herzens Jesu bei, viele Anrufungen der
Herz-Jesu-Litanei schrieb sie Ende des 13. Jh. nieder.
Gertrud von Helfta starb am 13. November 1302 in ihrem
Kloster. Unvergessen sind ihre Worte: „Dir, Christus, vermähle sich mein Geist
zu einem Geist, zu einem Orden, zu einem Willen, zu einer Liebe.“ Erst 1738
wurde Gertrud in den römischen Kalender aufgenommen; eine Heiligsprechung
erfolgte nie.
Verehrung/Brauchtum: Gertrud
von Helfta wurde allen Zeiten vor allem in jenen Ländern hoch verehrt, die der
spanischen Krone unterstanden; deshalb ist sie wohl noch immer Schutzheilige
von Peru und von Tarragona in Spanien.
Auch der 16. November ist ein Gedenktag von Gertrud von
Helfta.
Darstellung: Gertrud
von Helfta ist als Nonne, manchmal auch als Äbtissin dargestellt. Auf fast alle
Abbildungen ist ihr ein flammendes Herz, die feurige Liebe zu Jesus Christus
symbolisierend, beigegeben. Weitere Attribute der Mystikerin sind Buch,
Schreibfeder und Kruzifix; oft trägt sie sieben Ringe an der Rechten Hand. In
der Benedikt-Kapelle im Zwiefaltener Münster hält Gertrud bei einer Statue von
Christian von Riedlingen (1750) ein Spruchband in der Hand. Häufig fanden auch
die Visionen Gertruds ihren Niederschlag in der Kunst.
Quelle:
Heilige und Namenspatronen im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
Gebet für die Armen Seelen der hl. Gertrud von
Helfta
Der Herr sagte der heiligen
Gertrud, dass das folgende Gebet, jedesmal, wenn es gesprochen wird, tausend
Seelen aus dem Fegfeuer befreit. Dieses Gebet wurde erweitert, um die lebenden
Sünder einzuschließen und um entstandene Schulden schon zu Lebzeiten zu
mindern:
Ewiger Vater, ich opfere dir das höchst
Kostbare Blut Deines göttlichen Sohnes Jesus auf, zusammen mit allen heiligen
Messen, die heute auf der ganzen Erde gefeiert werden, für alle Armen Seelen im
Fegfeuer, für alle Sünder überall, für alle Sünder in der Weltkirche und
diejenigen in meinem Hause und in meiner Familie. Amen.
(Genehmigt und empfohlen, gez.: M. Kardinal
Pahiarca, Lissabon, Portugal, den 4. März 1936)
Quelle: http://kath-zdw.ch/maria/arme-seelen-gebete.html
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