Tagesheilige 17. Oktober - Hl. Ignatius von Antiochien
Bischof, Märtyrer – Geboren: 1.
Jh. in Rom, Italien – Gestorben: vor 117 in Rom, Italien – Patron gegen
Halsschmerzen.
Im europäischen Raum tragen viele
Kirchen de Namen von Ignatius, des „Gottesträgers“, wie er sich selbst nannte.
Der Kanon-Heilige gehört zu den wichtigsten, vor allem aber zu den frühesten
Zeugen der alten Kirche. Ignatius, der möglicherweise noch mit Christus zusammen
getroffen ist, war ein Schüler des Apostels Johannes. Dieser war es auch, der
Ignatius im Jahr 69 zum zweiten oder,
wenn man das Episkopat von Paulus hinzurechnet, zum dritten Bischof von
Antiochien ernannte. Rund 49 Jahre hatte Ignatius in der Folge das Bischofsamt
inne und zwar seiner Gemeinde ein Gütiger und treusorgender Oberhirte.
Als Ignatius schon hochbetagt
war, Verurteilte ihn Kaiser Trajan, der zuvor schon Jahrelang versucht hatte
den Bischof von seinen christlichen Glauben abzubringen, zum Tode.Zusammen mit
weiteren Christen brachte man Ignatius auf einem Schiff von Antiochien nach
Rom. Dort wurde der Greise Bischof im flavischen Amphitheater, dem heutigen
Kolosseum, Löwen zum Fraß vorgeworfen. Schon im Angesicht des Todes, rief
Ignatius noch aus: „Ich bin der Weizen Christi, ich muss durch die Zähne der
Tiere gemahlen werden, um als reines Brot befunden zu werden.“ Teile der
Gebeine des Märtyrers gelangten später wieder nach Antiochien zurück, ein
Großteil wird bis heute in der Kirche S. Clemente in Rom verehrt. Das Todesjahr
von Ignatius lag vor 117.
Berühmt wurden die sogenannten
„Sieben heiligen Briefe“ von Ignatius. Es sind Schreiben, die der Bischof auf
seiner Reise zur Hinrichtungsstätte in Rom an mehrere christliche Gemeinden
richtete. Die ersten vier Briefe verfasste Ignatius in Smyrna, dem heutigen
Izmir an der Türkischen Westküste. Sie waren gerichtet an Christen, die in
Smyrna im Kerker einsaßen, und an die Christen-Gemeinden von Rom, Ephesus,
Tralles und Magnesia. In Troas schrieb Ignatius drei weitere Briefe an die
Gemeinden von Philippi, noch einmal an Smyrna und an dessen Bischof Polykarp, mit dem er während seiner Reise zur
Hinrichtung zusammengetroffen war. Alle Briefe musste Ignatius verschiedenen
Christen, die ihn auf den Schiff besuchen durften, diktieren, da seine Hände in
Fesseln lagen. In diesen Schreiben, die später in die Geschichte eingehen
sollten, kam erstmals das Wort „katholische Kirche“ vor. In allen Briefen
erklärte Ignatius, dass er erfüllt sei von der glühenden Liebe zu Jesus
Christus, dass er ohne seinen Herrn nichts sei. Immer wieder betonte der zum
Tod Verurteilte, wie sehr er sich nach dem Martyrium sehne. Berühmt wurde
Ignatius auch durch seine Thesen über die Vormachtstellung des römischen
Bischofs, also des Papstes. Die Christen forderte Ignatius inständig auf, ihren
jeweiligen Bischof zu achten und zu ehren.
Verehrung/Brauchtum: Die Ostkirche feiert den Gedenktag von
Ignatius am 20. Dezember. Im Osten war der Kult um Ignatius zeitweise sehr
ausgeprägt; der Bischof und Märtyrer wurde dort als einer der Väter der
Orthodoxie (Rechtsgläubigkeit) verehrt. Bei den Syrern feierte man den
Gedenktag von Ignatius schon seit dem 4. Jh. am 17. Oktober, dem angeblichen
Sterbetag.
Darstellung: Ignatius von Antiochien ist auf Abbildungen fast
ausschließlich als alter Mann zu sehen, meist mit Bart. Die wohl älteste
Darstellung des Bischofs dürfte ein Mosail in der Hagia Sophia in Istambul sein
(9. Jh.). Ignatius wurde vor allem in der östlichen Kunst dargestellt, später
aber auch in der Italienischen. Ein Beispiel für die deutsche Darstellung: eine
Statue an der St. Ignatius-Kirche in Mainz von Johann-Jakob Jurcker (1772), die
Ignatius mit einem Löwen zu Füßen zeigt.
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf –
Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
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