Tagesheilige 18. August: Hl. Helena, Kaiserin
Helena, Kaiserin
Geboren: um 255 in Bithynien, heute Türkei.
Gestorben: 18. August 330 in Nikomedien, heute Izmid,
Türkei
Patronin von Frankfurt, Pesaro und Ascoli; der Bistümer
Trier, Bamberg und Basel; der Färber und Nadler; der Bergwerke; der
Schatzgräber; gegen Blitz und Feuer; zur Auffindung verlorene Gegenstände; zu
Aufdeckung von Diebstählen
Jeder Rom-Besucher kommt während seines Aufenthaltes in
der Ewigen Stadt am Capitol-Hügel vorbei. Fast jeder steigt auch hinauf und
genießt den Blick, nach vorne zum Emanuel-Nationaldenkmal, nach hinten über das
ihm zu Füßen liegende Forum Romanum. Die wenigsten aber beachten die schlichte
Kirche mit der mittelalterlichen Fassade, die nur wenige Meter neben den
Gebäude auf dem Capitol liegt: S. Maria in Aracoeli. Doch ein Besuch in dem
Gotteshaus, zu dem eine gewaltige Freitreppe mit 122 Stufen hinaufführt, lohnt
sich.
Das Bemerkenswerteste in dem Gotteshaus ist eine kleine, achtsäulige
Kapelle im ersten Querschiffsflügel der Kirche. Sie ist Helena, der römischen
Kaiserin und Mutter von Konstantin dem Großen, geweiht. In dem zierlichen
Grabmal werden in einer Porphyr-Urne Reliquien Helenas aufbewahrt. Weitere
Reliquien der Kaiserin beanspruchen die Städte Hautvillers und Paris in Frankreich
sowie Trier.
Helena die Tochter eines heidnischen Gastwirtes, wurde um
das Jahr 255 im damaligen Bithynien, an der Nordwestküste der heutigen Türkei,
geboren. Aus ihrer Beziehung zu dem späteren Kaiser Constantin I. Chlorus
stammte ihr Sohn Konstantin, der als „der Große“ in die Geschichte eingehen
würde. Kaiser Konstantin empfing zwar erst 337 auf dem Sterbebett das
Taufsakrament, stand dem Christentum – nach den grausamen Christenverfolgungen
seiner Vorgänger – jedoch immer freundlich gegenüber. Helena hatte sich bereits
im Jahr 312 bekehrt und taufen lassen.
Eifrig bemühte sie sich danach um das Christentum. Unter
Mithilfe ihres Sohnes ließ sie zahlreiche große Kirchen bauen; so gehen
angeblich die Kreuzeskirche in Jerusalem. Die Apostelkirche in Konstantinopel
und die Geburtskirche in Bethlehem auf Helena zurück.
Erwähnenswert ist auch der Bau der römischen Kirche Sta.
Croce in Gerusalemme (Heiliges Kreuz in Jerusalem). Diese Basilika, eine der
sieben römischen Pilgerkirchen, soll auf Bitten Helenas von Konstantin
errichtet worden sein und als Aufbewahrungsort des Kreuzes Christi, das Helena
326 in Jerusalem gefunden haben soll, gedient haben. Heute geht der Besucher
von der unterirdisch gelegenen Helena-Kapelle aus in die sogenannte Reliquienkapelle,
die einige der kostbarsten Besitztümer der römisch-katholischen Kirche birgt:
drei Bruchstücke des Heiligen Kreuzes, zwei Dornen der Dornenkrone Christi,
einen Kreuznagel, ein Stück der Inschrifttafel (INRI) und den Finger des
„ungläubigen“ Thomas.
Kaiserin Helena – ihr Sohn hatte ihr 327 diesen Titel
verliehen – soll es auch gewesen sein, die die Reliquien des Apostels Matthias
nach Trier brachte.
Helena starb sieben Jahre vor ihrem Sohn Konstantin am
18. August 330 in Nikomedien, dem heutigen Izmid in der West Türkei.
Tiepolo: Die Kreuzauffindung |
Verehrung/Brauchtum: In der Ostkirche w
Darstellung: In der östlichen Darstellung erscheint
Helena meist zusammen mit ihrem Sohn, beide halten einen Kranz. Abbildungen von
Helena im Osten sind seit dem 9. Jh. bekannt. In der abendländischen Kunst ist
die Kaiserin etwa ab dem 12. Jh. dargestellt worden, fast immer mit Kaiserkrone
und Kirchenmodell und/oder Nägeln (Gründungen und Kreuzauffindung).
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf –
Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
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