Tagesheilige – 18. Dezember: Hl. Gatianus

Missale der Kathedrale von Tours (1475-1500)
Hl. Gatianus, 1. Bischof von Tours

Hl. Gatianus (Gratianus)

Bischof
Geboren: 3. Jh. in Rom, Italien
Gestorben: 18. Dezember 301 in Tours, Frankreich

Die meisten Frankreich-Reisenden kennen die Kathedrale Saint-Gatien in Tours, doch nur wenige sind über die Geschichte dieses Bauwerkes und die seines Namenspatrons informiert. Gatianus (Gatien) stammte wahrscheinlich aus Rom, wo er in der ersten Hälfte des 3. Jh. zur Welt gekommen war. Papst Fabian entsandte ihn um das Jahr 249 als Glaubensbote nach Galien, und so kam Gatianus auch nach Tours, wo ihn das Volk bald zum ersten Bischof der Diözese ausrief. Gatianus erlebte noch die letzten Monate der Christenverfolgung unter Kaiser Decius mit, konnte selbst den Häschern jedoch geschickt immer wieder entkommen. Nach dem Tod Decius im Jahr 251 kehrte für einige Zeit Ruhe unter dem Volk ein, und die Christen konnten ihrer Glaubensausübung in Frieden nachgehen.
Bischof Gatianus wirkte ein halbes Jahrhundert in seiner Diözese und musste in den Jahren vor seinem Tod noch miterleben, wie die grausamste aller Christenverfolgungen unter Kaiser Diokletian ausbrach. Gatianus starb am 18. Dezember 301 in Tours, Nach seinem Tod war der Bischofsstuhl von Tours 36 Jahre verwaist, bis im Jahr 337 Lidorius zum Bischof gewählt wurde. Lidorius ließ dann auch den Vorgängerbau der heutigen Kathedrale von Tours errichten. In dieses Gotteshaus überführte der nächste Bischof von Tours, der berühmte Martin, um 380 die Gebeine des von ihm sehr verehrten Gatianus.

Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber Schindler – Pattloch-Verlag