Tagesheilige: 18. Oktober - hl. Petrus von Alcántara


Petrus von Alcántara

Ordensgründer, Mystiker OFMDisc
Geboren: 1499 in Alcántara/Lissabon, Portugal.
Gestorben: 18. Oktober 1562 in Arenas, Spanien.
Patron von Brasilien; der Diözese Coria und Estremadura; der Nachtwächter; gegen Fieber.

Petrus von Alcántara ist der Patron der Nachtwächter. Der Grund: Er schlief, nachdem er ins Kloster eingetreten war, keine Nacht mehr als eineinhalb Stunden. Seine Berühmtheit erlangte der 1499 in dem portugiesichen Städtchen Alcántara geborene Sohn aus dem Adelsgeschlecht Alcántara als Reformer innerhalb des Franziskanerordens, als großer Förderer von Theresia von Ávila und als Verfasser eines Lehrbuches, das 200 Auflagen erzielte.
Petrus trat bereits mit 16 Jahren dem Franziskanerorden bei und wurde 19jährig Pförtner eines Klosters. Nachdem er innerhalb seines Ordens zahlreiche Ämter bekleidet hatte, gründete Petrus von Alcántara 1555 mit dem Einverständnis von Papst Paul IV. die Gemeinschaft der Discalceaten (Unbeschuhten), eine Reformkongregation von einer Strenge, wie es sie bisher noch nicht gegeben hatte. Die Brüder nannten sich „Fratres strictissimae observantiae“ oder nach ihrem Gründer Alcantariner. Sie lebten in Kleinzellen, gingen jahraus, jahrein barfuß, schliefen auf dem Boden oder auf Brettern und aßen weder Fleisch und Fisch noch Eierspeisen. Petrus von Alcántara erlegt sich selbst die strengsten Regeln auf: Fast täglich geißelte er sich und schlief nachts höchstens eineinhalb Stunden im Sitzen. Auf seinem Körper trug er ein Hemd aus scharfen Blech. Immer wieder wurden ihm mystische Gnadenbeweise zuteil.
Petrus von Alcántara gehörte zu den bedeutendsten Persönlichkeiten seiner Zeit und hatte großen Einfluss auf alle Gesellschaftsschichten. Er machte sich als Gründer mehrerer Klöster einen Namen und war einer der geachtetsten religiösen Schriftsteller. Ganz entscheidend förderte Petrus die Arbeit von Theresia von Ávila bei der Reformierung des Karmelitenordens.
Petrus von Alcántara starb am 18. Oktober 1562 in Arenas, das seither den Zusatz „de San Pedro“ trägt und bis heute von der Erinnerung an seinen großen Heiligen lebt. Immer wieder stößt man hier auf den Namen Pedro. Die gotische Pfarrkirche allerdings, in der Petrus von Alcántara beigesetzt wurde, heißt „de la Assunción“ (Aufnhame in den Himmel). Etwas außerhalb der Stadt steht das Kloster San Pedro de Alcántara, das im 18. Jh. von König Karl III. Erbaut wurde. Papst Clemens IX. sprach Petrus 1669 heilig.
Darstellung: Im einfachen Gewand seiner Reformkongregation wurde Petrus von Alcántara meist dargestellt, als Attribute sind ihm Geißel, Totenkopf, Taube, Stern, Buch und Tintenfass beigegeben.
Häufig ist er auf Abbildungen auch gemeinsam mit Gefährtin Theresia von Ávila zu sehen.


Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag