Tagesheilige – 19. Dezember: Hl. Papst Urban V.
Hl. Urban V.
Papst OSB
Geboren um 1310 in Grisac, Frankreich
Gestorben: 19. Dezember 1370 in Avignon, Frankreich
Urban V., der mit bürgerlichen Namen Guillaume Grimoard
hieß, wurde einmal der „sympathischste aller Avignoner Päpste“ genannt. Er
bestieg den Papststuhl gegen Ende des sogenannten Avignonischen Exils und
wollte sich mit dieser misslichen Situation nicht abfinden, was ihm die
Zuneigung des römischen Volkes einbrachte.
Als sich das Konklave in Avignon 1362 nach dem Tod von
Innozenz VI. für den Südfranzosen Grimoard aus Grisac bei Mende als neuen Papst
entschied, war der 52jährige Administrator des Bistums Avignon und Abt des
Benediktinerklosters Sain-Victor in Marseille. Gegen sich selbst streng in der
Lebensführung, achtete Urban V. auch bei den Geistlichen auf einen
einwandfreien Leumund, ging erbittert gegen Simonie und Nepotismus vor und
prangerte die Sittenlosigkeit innerhalb des Klerus scharf an. Der Dichter
Petrarca, zu seiner Zeit eine geachtete Persönlichkeit, sprach dem Papst in
einem Brief für diese Haltung seine Anerkennung aus.
Schon bald nach seiner Wahl äußerte Urban V. seinen
Entschluss, Avignon zu verlassen und nach Rom zurückzukehren. Mehrere Gründe
schienen ihn zu diesem Schritt bewogen zu haben. Unter anderem waren immer
wieder Räuber in den Papstpalast in Avignon eingedrungen. Währenddessen hatte
in Rom der berühmte Kardinal Albornoz Ruhe und Ordnung wiederhergestellt, und
viele hohe Persönlichkeiten, wie etwa Kaiser Karl IV. und die Ordensgründerin
Birgitta von Schweden, traten des öfteren mit der Bitte um eine Rückkehr nach
Rom an den Papst heran.
Am 30. April 1367 war es soweit: Gegen den Widerstand des
französischen Königs und der französischen Kardinäle verließ Urban V. die Stadt Avignon. Nach einem
mehrmonatigen Aufenthalt im Papstpalast in Viterbo zog er am 16. Oktober 1367
unter den Jubel der Bevölkerung in Rom ein.
Doch der Frieden hielt nicht lange. Schon bald brachen
erneut Unruhen in Rom aus, die Parteien bekämpften sich wieder, das Volk wurde
unruhig. Unglücklich und enttäuscht, versuchte der Papst, mit geringem Erfolg,
die Ordnung zu erhalten. Als dann 1370 der Krieg zwischen Frankreich und
England erneut ausbrach, kehrte Urban V. nach Avignon zurück. Schon kurz nach
der Ankunft in Südfrankreich erkrankte er schwer, drei Monate später, am 19.
Dezember 1370, starb er im Papstpalast zu Avignon. Vor seiner Abreise hatte ihm
Birgitta, die ihn dringend zum Bleiben aufgefordert hatte, im Falle seines
Wegganges seinen nahen Tod vorausgesagt.
Urban V. wurde in der Basilika Saint-Victor in Marseille
beigesetzt und erhielt ein prächtiges Grabmal.Gebeine und Monument des Papstes
fielen jedoch in der Französischen Revolution der allgemeinen Zerstörungswut
zum Opfer. Papst Pius IX. bestätigte den Kult von Urban V. im Jahre 1870.
Verehrung/Brauchtum: Papst
Urban V. wird bis heute vor allem in der Provence verehrt.
Darstellung: Urban
V. wurde meist mittleren Alters und Bartlos dargestellt; seine Attribute sind
Palme, Kelch, Reliquien und Tiara. Bekannt aber ist vor allem die Abbildung von
Urban mit den Häuptern der Apostelfürsten Petrus und Paulus (Manchmal in einem
Kelch), die er angeblich in der Lateranbasilika gefunden hat. Auch mit einem
Bild der beiden Apostel wurde Urban manchmal dargestellt, so auf einen Fresko
(14. Jh.) in der Kirche S. Domenico in Spoleto (Krypta)
Quelle:
Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber Schindler – Pattloch-Verlag
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