Tagesheilige – 21. Oktober: Hl. Ursula und Gefährtinnen
Hl. Ursula
und Gefährtinnen
Märtyrerinnen
– Geboren: 3. Jh.(?) in England(?) - Gestorben: 3./4. Jh. in Köln,
Nordrhein-Westfalen.
Patronin
von Köln; de Jugend; der Lehrerinnen und Erzieherinnen; der
Universitäten von Paris und Coimbra; der Tuchhändler; für eine
gute Heirat und eine gute Ehe; für einen ruhigen Tod; der kranken
Kinder.
Wie
bei so vielen großen Heiligengestalten kann auch bei Ursula das
Lebensbild nur anhand von Legenden gezeichnet werden. Eng verknüpft
mit Ursulas Vita ist jene der legendarischen 11.000 Gefährtinnen,
die mit ihrer Führerin zusammen in den Tod gingen. Man weiß
inzwischen, dass die Zahl 11.000 auf einen Lesefehler zurückgeht und
die Zahl elf wohl eher stimmt. Auch die Überlieferungen über Leben
und Sterben von Ursula und ihren Begleiterinnen sind größtenteils
Legende, nur ein Kern davon entspricht wohl der Wirklichkeit. Hier
die klassische Ursula-Vita, wie sie allgemein bekannt ist:
Danach
war Ursula eine englische Königstochter und lebte möglicherweise im
3. Jh. Bereits als junges Mädchen hatte sie ewige Jungfräulichkeit
gelobt, wurde aber dann von ihrem Vater mit einem Adeligen Christen
verlobt. Einige Überlieferungen berichte, der junge Prinz habe den
Namen Aetherius getragen. Die Legende erzählt nun, dass der
Bräutigam Ursulas vom Kaiser für seine Treue ein Stück Land
geschenkt erhielt, die heutige Bretagne in Frankreich. Hier wollte
sich Aetherius mit seinen ebenfalls christlichen Soldaten
niederlassen und eine neue Heimat schaffen. Ursula und die Bräute
der Soldaten sollten später zusammen mit dem Schiff nachfolgen.
Ursula
und ihre „11.000 Gefährtinnen“ sollen dann bei der Überfahrt
zum Kontinent in einen schweren Sturm schweren Sturm geraten und in
die Rheinmündung getrieben worden sein. Von dort segelten die Frauen
rheinaufwärts nach Köln, das zu jener Zeit von den Hunnen besetzt
war. Die Krieger sollen in der Folge brutal über die Frauen
hergefallen sein, sie misshandelt und danach ermordet haben. Von
Ursula wird erzählt, dass sie wegen ihrer außergewöhnlichen
Schönheit vom Hunnenkönig begehrt wurde und deshalb am Leben blieb.
Als sie sich dem Herrscher aber verweigerte, wurde sie mit dem Pfeil
getötet. Nachdem alle Jungfrauen ermordet waren, kamen 1.000 Engel
vom Himmel herunter und trieben die Hunnen, so die Legende, in die
Flucht. Christen der Stadt Köln sollen die Leichen aller
Märtyrerinnen begraben und über der Beisetzungsstätte eine Kirche
errichtet haben, die Ursula geweiht wurde. Das Todesjahr der
Märtyrerinnen lag möglicherweise im 3. oder im 4. Jh., eventuell um
304.
Interessant
ist eine Tafel, die heute an der Südwand des hochgotischen Chores
von St. Ursula in Köln angebracht ist und auf der geschrieben steht,
dass ein Kölner Bürger schon sehr früh hier eine Kapelle wieder
herstellen ließ, „wo heilige Jungfrauen für den Namen Christi ihr
Blut vergossen haben.“ In der sogenannten Goldenen Kammer in der
gewaltigen Kirche St. Ursula sind heute alle Wände mit
Reliquiennischen versehen und mit Menschengebeinen überzogen. Man
hat die Gebeine im Jahr 1106 bei der Erweiterung der Kölner
Stadtmauer gefunden und angenommen, dass sie von den „11.000
Jungfrauen“ stammten.
In
der Kirche St. Ursula, heute umgeben von den großen Verkehrsadern
der Stadt, erinnert vieles an die Märtyrerinnen. Die Grabkapelle der
Kirchenpatronin befindet sich im nördlichen Querschiff. In weißen
Alabaster gemeißelt, ruht Ursula wie im Schlaf auf einem schwarzen
Marmorgrabmal. Im Unterbau der wuchtigen Tumba erblickt man durch
drei große Öffnungen einen gotischen Sarkophag. Dieses Kunstwerk
wurde ende des 17. Jh. wieder aufgefunden. Hinter dem Hauptaltar
steht der Ursula-Schrein, den die Kölner Goldschmiede Hermeling und
Wüsten um 1880 schufen.
Verehrung/Brauchtum:
Etwa
ab dem 10. Jh. ging der Ursula-Kult ind die ganze Welt hinaus,
überall entstanden Ursula-Kirchen. Besonders die Zisterzienser
setzten sich für die Verbreitung der Verehrung ein, die einen
Höhepunkt im 15. Jh. erreichte. Im volkstümlichen Brauchtum gab es
damals die sogenannten „Ursula-Schiffchen.“
Die Ursulinen, der 1535 in Brescia gegründete Orden von Angela
Merici, nannten sich nach der hochverehrten Ursula.
Darstellung:
Künstler
vieler Länder stellten das Martyrium der Ursula im Bil dar. Aber
auch die Abbildung der Ursula als Schutzmantelfigur war häufig. Ein
Beispiel dafür findet sich in der Ostapsis des Kölner Gotteshauses
St. Ursula; die Märtyrerin birgt hier sechs ihrer Gefährtinnen
unter ihrem Mantel. Nach Maria gilt Ursula als die am häufigsten
dargestellte Schutzmantelfigur überhaupt.
Ein berühmtes Gemälde von Tintoretto in der Kirche S. Lazzaro in
Venedig (1547) zeigt Ursula mit den Gefährtinnen in einem Zug.
Skizzen von Peter Paul Rubens im Palazzo Ducale in Mantua (17. Jh.)
zeigen das Martyrium von Ursula. Eine der schönsten Darstellungen
der Ursula-Legende stammt von Vittorio Carpaccio und bedeckt,
prächtig in Farbe und Ausdruck, einen ganzen Raum in der Galleria
dell' Accademia in Venedig.
Quelle: Heilige und Namenspatrone
im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
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