Tagesheilige 21. September: hl. Matthäus, Apostel und Evangelist
Hl. Matthäus
Apostel, Evangelist, Märtyrer(?)
Geboren 1. Jh.
Gestorben 1. Jh. in Äthiopien(?), Persien(?)
Patron der Stadt und Bistum Salerno;
der Buchhalter, Finanzbeamten, Zöllner, Bankbeamten; gegen Trunksucht
der Buchhalter, Finanzbeamten, Zöllner, Bankbeamten; gegen Trunksucht
Schon beim eintreten in den Dom S. Marco in Salerno wird
man auf den Patron des Gotteshauses aufmerksam: Ein großes normannisches
Mosaikbild aus dem 13. Jh. über dem Eingangsportal zeigt den Evangelisten
Matthäus, der hier in der Kathedrale beigesetzt ist. Die Reliquien des Apostels
sind seit 954 in der süditalienischen Stadt und werden heute in der Krypta des
1085 vom Papst Gregor VII. eingeweihten Domes aufbewahrt. Der Kirchenbau
entstand während der Herrschaft des Normannen Robert Guiscard. Schon bald nach
der Weihe wurde das Matthäus Gotteshaus zum Ziel riesiger Pilgerströme.
Matthäus, der Verfasser des ersten Evangeliums, hieß
ursprünglich Levi und war Zöllner in Kapharnaum am See Genezareth. Eines Tages
sah Jesus ihn bei der Arbeit und sprach: „Levi, folge mir nach!“ Der
Angesprochene stand auf, verließ sein Zollhaus und folgte dem Herrn. Christus
nahm Levi in den Kreis der Apostel auf. Von diesem Tag an trug der Zöllner den
Namen Matthäus, was im Hebräischen soviel wie „ein Geschenk Gottes“ bedeutet.
Die Berufung des hl. Matthäus (Caravaggio) |
Spärlich sind die Überlieferungen über das weitere Leben
von Matthäus. Um das Jahr 42, einige Jahre nach Christi Himmelfahrt, soll der
Apostel Palästina verlassen haben und zur Verkündigung des Evangeliums nach
Ägypten und Äthiopien gezogen sein. In Äthiopien macht Matthäus durch
zahlreiche Wunder, die er vollbrachte, auf sich aufmerksam. So soll er den Sohn
des Königs vom Tode erweckt und die Königstochter vom Aussatz geheilt haben.
Wie lange Matthäus gewirkt, wie lange er überhaupt gelebt
hat, ist nicht authentisch überliefert. Auch über seinen Tod gibt es die
unterschiedlichsten Berichte. So soll er einerseits eines friedlichen Todes
gestorben sein,in anderen Erzählungen heißt es, er sei zu Tode gesteinigt
worden, wieder andere sagen, Matthäus sei verbrannt worden. Die lateinische und
die griechische Kirche verehren den Apostel und Evangelisten als Märtyrer.
Matthäus hat sein Evangelium vor seinem Weggang aus
Palästina niedergeschrieben, also um das Jahr 41/42. Im Matthäus Evangelium
werden hauptsächlich Worte und Taten Jesu Christi wiedergegeben. Den Schluss
des Evangeliums bilden die Leidensgeschichte und Berichte über den
auferstandenen Jesus. Mir dieser Schrift wollte Matthäus besonders die Juden
ansprechen und sie für das Christentum gewinnen. Die Bibelkomission des Jahres
1911 erklärte den Apostel Matthäus zum „Verfasser eines in palästinischer
Sprache verfassten Evangeliums, nicht bloß einer Redesammlung“.Glaubwürdigkeit
und Integrität seien anzuerkennen,
Es gibt allerdings auch Stimmen, die sagen, der Zöllner
Levi, der Apostel Matthäus und der Evangelist Matthäus seien drei verschiedene
Personen gewesen.
Verehrung/Brauchtum: - Um die Gestalt des Matthäus hat
sich ein reichhaltiges Brauchtum entwickelt. Die im Volksmund übliche Redensart
„Bei ihm ist Matthäi am letzten“ bedeutet, dass jemand kein Geld mehr hat; der
Spruch geht auf die Tätigkeit von Matthäus als Zöllner zurück. In alter Zeit
galt der 21. September vor allem im bäuerlichen Kalender als Winteranfang; der
Tag wird noch heute in Teilen der Niederlande und Belgiens „Wintertag“ genannt.
Allgemein ist der Matthäus-Tag ein beachteter Wetterlostag. Kindern, die in der
Matthäi-Nacht geboren werden, sagte man früher nach, dass sie geistersichtig
würden. Am Vorabend des Matthäus-Tages versuchten junge Mädchen und
heiratswillige Frauen früher zu ergründen, wann mit ihrer Heirat zu rechnen und
wer der Glückliche sei; dazu ließen sie Körner oder Papierstückchen im Wasser
schwimmen. Auch erzählte man früher, das Weihwasser gehe auf den Apostel
Matthäus zurück.
Darstellung: - Matthäus ist mit dem Menschensohn oder
einem Engel als Evangelistensymbol dargestellt; oft hat er eine Buchrolle als
Attribut bei sich. Meist ist der Apostel auf Bildern höheren Alters und mit
langen Bart zu sehen. Weitere Attribute: Geldbeutel, Beil, Schwert, Zählbrett,
Prozessionsfahne. Mit Geldbeutel und Schwert zeigt Matthäus eine Skulptur am
Triumphbogen im Ulmer Munster. In der
Lübecker Marienkirche ist der Apostel am Bergenfahreraltar im Messkleid
abgebildet. Italienische Künstler stellten Matthäus häufig mit dem Engel dar,
so etwa in einer Statue nach einem Entwurf von Giovanni da Bologna im Dom zu
Orvieto.
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf –
Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
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