Tagesheilige 22. April - H. Leonidas

Alexandrien - gegr. 332/331 v. Chr.


Hl. Leonidas, M. Alexandrien +202

Vater des Origenes. Leonidas, der seinem Sohne ehrfurchtsvoll die Brust küsste, liebte und schätzte ihn nicht bloß als sein Kind, sondern als ein Heiligtum, in welchem der Heilige Geist wohnte. — Die übernatürliche Liebe zu den Kindern liebt und ehrt in ihnen das noch ungetrübte Ebenbild Gottes.
Bei Ausbruch der Christenverfolgung war Leonidas einer der ersten, die in den Kerker geworfen wurden. Origenes, damals siebzehn Jahre alt und glühend von Liebe zu Gott, verlangte sehnlichst mit dem teuren Vater für Christus zu sterben, und seine Mutter musste ihn bitten und beschwören, dass er nicht freiwillig den Verfolgern sich auslieferte. Damit es ihm unmöglich wurde, das Haus zu verlassen, verbarg sie sogar seine Kleider.
Origenes schrieb an seinen Vater im Kerker: „Sorge für deine Seele und lasse dich unseretwegen nicht in der Standhaftigkeit erschüttern.“
Außer Origenes, dem ältesten, hatte Leonidas nämlich noch sechs Kinder, und es war gewiss für den tief fühlenden Vater ein schweres Opfer, eine so große Familie unter solch schwierigen Zeitverhältnissen zu verlassen; aber er vertraute auf die Güte Dessen, der mächtig genug ist, Witwen und Waisen zu erhalten und zu schützen. Mit inniger Rührung las Leonidas die Zeilen seines Sohnes und drückte sie wohl als ein kostbares Zeugnis vom frommen Geist desselben mit gefesselter Hand an seine Lippen zum ehrfurchtsvollen Kuss; standhaft bekannte er den katholischen Glauben und litt den Martertod durch Enthauptung. Seine Güter wurden eingezogen; eine vornehme Frau aber nahm sich der arm gewordenen Familie an. Auch Origenes, des heiligen Leonidas großer Sohn, litt viel für das Christentum. Er bekehrte mehrere Heiden und Irrlehrer, besuchte mit Todesgefahr die heiligen Märtyrer und ermutigte sie auf dem Richtplatz. Unter Kaiser Decius wurde er im Jahr 249 zu Tyrus auf grausame Weise gemartert und lebte darauf noch fünf Jahre. Kirchliche Verehrung ist ihm aber nie zuteil geworden, doch genießen seine Schriften großes Ansehen in der Kirche.

Heute ebenfalls:
Hl. Soter, um +174 und Cajus +296, Päpste und Märtyrer zu Rom.

„Sei treu im Kleinen und Gott wird dich über Großes setzen!“ (Hl. Franz von Sales)


Denksprüche

Still bescheiden Gutes üben, stille Gott und Menschen lieben.
Stille meine Pflicht erfüllen, still erfassen Gottes Willen;
Still mit anderen mich erfreuen, still von anderer Fehler sein.
Stille, wenn mich Menschen kränken, stille meiner Schwäche denken.
Stille teilen fremben Schmerz, stille flehen himmelwärts.
Still in Wünschen und Verlangen, Stille Jesu Kreuz umfangen.
Stille opfern und entsagen, still des Lebens Wechsel tragen.
Still dem Heiland mich anvertrauen, still zur Himmelsheimat schauen.
Stille Tugend mir erwerben, stille – stille – bis zum Sterben.

Diese hehre Seelenstille bietet reiche Gnadenfülle.


Quelle: Sonne Dich – P. Max Dudle SJ. - Hrsg.: Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“ - DVCK e. V., Frankfurt am Main

Quelle: P. Philibert Seeböck, Kleine illustrierte Heiligen-Legende auf jeden Tag des Jahres, ein Paradiesgärtlein mit Blumen aller Art, 13. Auflage, 1886 [ www.einsiedelei.at ]