Tagesheilige 22. September: hl. Emmeran


Sankt Emmeram

Bischof, Märtyrer
Geboren: um 600 in Poitiers(?), Frankreich
Gestorben:: um 652 in Kleinhelfendorf bei Aibling, Bayern
Patron des Bistums Regensburg

Klangvoll ist der Name St. Emmeram. Das Benediktinerkloster in Regensburg, das sich aus der römischen Friedhofskirche St. Georg mit den Emmeramsgrab entwickelt hat, gehörte viele Jahrhunderte zu den bedeutendsten Stiften im deutschen Sprachgebiet. Viele seiner Äbte gingen in die Geschichte ein. Im Jahr 1812 wurde das Kloster förmlich aufgehoben, das Gebäude mit dem gotischen Kreuzgang ging an die Fürsten von Thurn nd Taxis, die Kirche, die 1733 von den Brüdern Asam restauriert worden war, ist heute Pfarrkirche. Die unschätzbaren Klosterschätze kamen nach München.
Emmeram, der dem Stift zu Regensburg seinen Namen gab, kam nach der legendarischen Passio im Jahr 649 nach Bayern. Er Stammte möglicherweise aus Poitiers in Frankreich und hatte dort bereits die Weihe zum Missionsbischof empfangen. Emmeram nahm seinen Sitz in Regensburg und Wanderte in den folgenden drei Jahren predigend durch das Land. Er bekehrte und taufte viele Heiden und war beim Volk beliebt und geachtet.
Im dritten Jahr seiner Missionstätigkeit in Bayern wollte Emmeram nach Rom reisen, um dem Papst Bericht zu erstatten. Auf der Reise dorthin fiel er einem Missverständnis am Hofe zum Opfer: Der Bischof hatte sich kurz zuvor als Vater des unehelichen Kindes ausgegeben, das Ota, die Tochter des Herzogs, erwartete. Er wollte das Mädchen auf diese Weise vor einer schweren Bestrafung schützen. Aufgrund dieser Aussage ließ Lantpert, der Sohn des Herzogs, den unschuldigen Bischof verfolgen und in dem Weiler Kleinhelfendorf bei Aibling überfallen und schwer misshandeln. Zur „Bestrafung“ wurde Emmeram zuerst auf einer Leiter gebunden, dann stachen ihm Lantperts bewaffnete Männer die Augen aus, rissen ihm die Zunge aus dem Mund und hackten ihm Hände und Füße ab. An den Folgen dieser Qualen starb der Bischof.
Ein Priester, dem Emmeram zuvor alles anvertraut hatte, klärte den Herzog danach über die wahren Hintergründe auf. Der entsetzte Vater von Lantpert und Ota ließ den Leichnam des Ermordeten daraufhin in die Georgskirche nach Regensburg überführen. Das Todesjahr Emmerams lag wohl um 652.
Matyrium des Bischof Emmeran
Die Emmeramskrypta in der heutigen Pfarrkirche St. Emmeram, die um 740 entstand, war lange Zeit verschollen und wurde erst 1894 wiederentdeckt. Sie liegt unter der Hauptapsis und ist durch einen Gang mit der Ramwold-Krypta, die 980 errichtet wurde, verbunden.
Darstellung: Emmeram ist meist in bischöflichen Gewändern dargestellt, manchmal wurde auch sein Martyrium abgebildet. Als Bischof mit Kasel zeigt ihn eine Steinplastik in der Vorhalle von St. Emmeram in Regensburg (1050). In einem Deckenfresko in St. Emmeram von Cosmas Damian Asam (17. Jh. ist das Bild zu sehen, wie Emmeram geköpft wird und Gott ihm eine Leiter vom Himmel herabreicht.


Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag