Tagesheilige - 24. Februar: Hl. Matthias, Apostel
Martyrium des Apostels Matthias - Jan de Beer |
Hl. Apostel Matthias
Apostel
Geboren 1- Jh.
Gestorben: um 63 in Äthiopien (?)
Patron des Bistums Trier; von Goslar, Hannover und
Hildesheim; der Bauhandwerker, Metzger,
Zuckerbäcker, Schmiede, Schneider; wird angerufen gegen Keuchhusten, Blattern;
gegen eheliche Unfruchtbarkeit; zum Schulbeginn von Jungen; der
Matthias-Bruderschaften
Die Stadt Trier kann sich nicht nur ihrer 2000jährigen
Geschichte rühmen, sie besitzt auch als einziger Ort in Deutschland die
Reliquien eines Apostels: In der früheren Euchariuskirche, heut St. Matthias,
ruhen die Gebeine des heiligen Matthias,
sein Haupt wird im Dom gezeigt. Auch S. Maria Maggiore in Rom, eine der
Hauptkirchen der Stadt, behauptet seit dem 11. Jh., im Besitz von Reliquien des
Apostels zu sein.
Matthias wurde nach der Himmelfahrt Jesu Christi von den
Aposteln zum Nachfolger des Verräters Judas gewählt, da Jesus die Zahl der
Apostel auf zwölf festgelegt hatte. Das Los entschied zugunsten von Matthias,
neben dem auch noch Joseph Barsabas zur Wahl gestanden hatte. Danach
missionierte Matthias zuerst in Judäa und zog dann in Gebiete, wo nur Heiden
lebten, so auch nach Äthiopien. Überall
verkündete er voller Inbrunst das Wort Gottes und taufte die Bekehrten.
Über den Tod des Apostels gibt es keine sicheren
Überlieferungen. Er soll um das Jahr 65 von Heiden zuerst gesteinigt und dann
mit einem Beil erschlagen worden sein. Bischof Agritius brachte zu Beginn des
4. Jh. die Reliquien, ein Geschenk von Kaiserin Helena, nach Trier. Dort wurden
sie 1050 und 1127 erhoben. In der Kirche S. Maria Maggiore in Rom gibt es das
berühmte Matthias-Kopfreliquiar, und auch in S. Giustina in Padua werden
angebliche Matthias-Reliquien aufbewahrt.
Verehrung/Brauchtum:
Um den Apostel Matthias hat sich ein reges Brauchtum entwickelt. So gibt es die
Traditionellen Matthias-Wallfahrten zu den Reliquien, früher gab es sogar eine
Matthias-Münze. Vor allem im Westen Deutschlands war Matthias zu vielen Zeiten
ein sehr beliebter Taufname und ist auch Bestandteil zahlreicher Familiennamen.
Auch als Wetterheiliger hat Matthias
Bedeutung; so gibt es das Wort „Matheis bricht's Eis“, der Matthias-Tag
gilt also als Vorbote des nahenden Frühlings. Durch das Schütteln von
Obstbäumen und gleichzeitiges Schreien sollte in früheren Zeiten in Böhmen die
Obsternte günstig beeinflusst werden. Darüber hinaus diente die Matthias-Nacht
zu zahlreichen Orakeln; so wurden am Abend Efeublätter in eine mit Wasser
gefüllte Schüssel gelegt; war eines am Morgen durchweicht, so bedeutet dies
Krankheit.
In den Diözesen Hildesheim und Trier begeht man den
Gedenktag von Matthias am 23. Februar.
Darstellung: Auf
Abbildungen, von denen es nicht übermäßig viele gibt, ist Matthias als Apostel
mit Buch und Rolle zu sehen, oft natürlich auch mit Marterwerkzeugen wie Beil,
Schwert, Lanze oder Steinen. Dargestellt wird auch der Moment seines
Martertodes, so etwa bei Jan de Beer: „Martertod des Apostels Matthias“
(Kunsthistorisches Museum, Wien)
Quelle:
Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
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