Tagesheilige 25. April - Hl. Markus Evangelist



Glasfenster im Kölner Dom
Hl. Markus

Evangelist, Märtyrer
Geboren: 1. Jh. in Jerusalem (?)
Gestorben um 67 in Alexandria, Ägypten

Patron der Insel Reichenau; der Notare, Bauarbeiter, Maurer, Glaser, Korbmacher, Glasmaler,
Schreiber; für gutes Wetter und eine gute Ernte; gegen Blitz und Hagel; gegen plötzlichen Tod

Die Markuskirche in Venedig, wer kennt sie nicht? Die heutige Basilika entstand in den Jahren zwischen 1063 und 1073. Der Bau geht zurück auf die Palastkapelle der Dogen, die dem heiligen Theodor geweiht war, und auf die spätere Kirche, die gestiftet wurde, als zwei Seefahrer die Reliquien des Evangelisten Markus auf abenteuerlichen Wegen aus Alexandria nach Venedig brachten. Im Jahr 836 wurde diese Kirche geweiht, die Gebeine des Heiligen fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Markus wurde zum Schutzpatron der Stadt Venedig ernannt, ein Symbol, der geflügelte Löwe, ist seither das Wahrzeichen der Lagunenstadt.
In der heutigen Markuskirche ist die Markus-Grabstätte Tag für Tag das Ziel vieler Reisender und von Venezianern, die den Schutzpatron der Stadt auch zu ihrem eigenen gemacht haben. Die Gebeine des Heiligen ruhen unter dem Hochaltar im Chor. Ein Baldachin aus Marmor, getragen von skulptierten Alabastersäulen, überwölbt den Altar. Hinter der Grabstätte steht die weltberühmte Pala d'Oro, ein Retabel aus Gold, Silber, Edelstein und Perlen, entstanden im Jahr 976 in Konstantinopel. In der Kapelle rechts des Chores erzählen Mosaiken die Geschichte der Markus-Reliquien.

Über das Leben des Evangelisten Markus gibt es unterschiedliche Überlieferungen. Wahrscheinlich war der Verfasser des zweiten Evangeliums ein Sohn jener Maria, in deren Haus in Jerusalem Jesus das letzte Abendmahl gehalten hat. Markus nur der Beiname zu seinem eigentlichen Namen Johannes. Nach dem Tod Jesu Christi begleitete Markus etwa ab dem Jahr 44 Paulus und Barnabas auf ihrer Reise nach Antiochien, später nach Kleinasien. Als sich Paulus weigerte, Markus auf die zweite Missionsreise mitzunehmen, ging dieser mit Barnabns nach Zypern, wo er das Evangelium verkündete.
Die nächste Lebensstation, die von Markus bekannt ist, ist sein Aufenthalt in Rom, etwa ab dem Jahr 61. Dort schloss er sich eng an Petrus an und versöhnte sich auch wieder mit den ebenfalls dort weilenden Paulus.
Hier schrieb Markus dann sein Evangelium, in das er auch die Predigt von Petrus hineinarbeitete Nach dem Tod des von ihm sehr verehrten Petrus um das Jahr 65 zog Markus nach Alexandrien, gründete die dortige Kirche und wurde deren erster Bischof.
Christenfeindliche Einwohner überfielen den Evangelisten eines Tages vor dem Altar und schleiften ihn, so die Legende, mit einem Seil um den Hals zu Tode. Dies soll um 67 gewesen sein. Rund 750 Jahre später kamen die Reliquien von Markus dann nach Venedig. Im Jahr 830 erhielt Abt Erlebald von der Reichenau vom Bischof von Verona in einem feierlichen Akt eine Markus-Reliquie für sein Kloster, die bis heute in einem Kostbaren Schrein aus den 14. Jh. in der Schatzkammer des Marien-Markus-Münsters aufbewahrt wird.
Markus wir von zahlreichen Berufsgruppen als Patron angerufen. Die Maurer erwählten ihn zu ihrem Schutzheiligen, weil nach der Legende beim bau der Markuskirche ein Maurer vom Gerüst gefallen und nach einem Gebet zum heiligen Markus unverletzt geblieben ist.

Verehrung/Brauchtum: Die Insel Reichenau gedenkt ihres Patronen in unregelmäßigen Abständen mit einem Markusfest. Unter anderem findet dabei eine Prozession über die Insel statt. Bei den Bauern gilt Markus als Wetterherr, der Markustag ist ein Lostag für das Wetter. Die Bittprozession über die Felder am 25. April hat in ihrem Ursprung nichts mit Markus zu tun, sondern geht auf ein heidnisches Fest zurück.
In Venedig wird das Markusfest am 25 Juni gefeiert; die Griechen gedenken des Evangelisten am 11 Januar, die Kopten am 26. März.


Darstellung: Markus wird fast immer dargestellt, wie er, vor einem Buch sitzend, mit einer Feder schreibt; meist hat er einen Löwen bei sich. Oft sieht man ihn auch mit den drei anderen Evangelisten zusammen abgebildet. Zahlreiche Darstellungen gibt es auch von seinem Martyrium und von der Übertragung seiner Gebeine. So hielt etwa Tintoretto im 16. Jh. die Entführung der Gebeine (Pinacoteca di Brera, Mailand) und seine Bestattung nach seinem Martertod (Galleria dell'Accademia, Venedig) fest. Zusammen mit anderen Heiligen ist Markus auf einem Gemälde von Giovanni Martine (16. Jh.) im Dom von Udine zu sehen. Vor allem die großen italienischen Maler haben sich immer wieder der Gestalt des Markus angenommen; in unzähligen Kirchen Italiens und in vielen Museen kann man Darstellungen des Evangelisten bewundern.

Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler - Pattloch-Verlag