Tagesheilige 25. September: hl. Niklaus von der Flüe
Das älteste Bild von Bruder Klaus (Ausschnitt), lebensgrosses Gemälde von 1492 auf einem Altarflügel der alten Pfarrkirche Sachseln, heute im Museum Bruder Klaus |
Nik(o)laus von (der) Flüe
(Bruder Klaus)
Einsiedler, Mystiker
Geboren 1417 auf dem Flüeli bei
Sachseln, Schweiz
Gestorben: 21. März 1487 bei
Sachseln
Patron der Schweiz; von
Untersachseln
Niklaus von Flüe, im Volksmund
„Bruder Klaus“ genannt, war einer der letzten großen Mystiker des späten
Mittelalters. Das Unverständnis, das diesem Einsiedler vielerorts
Jahrhundertelang entgegengebracht wurde, war vielleicht ein Grund dafür, dass
seine Heiligsprechung erst 1947 durch Papst Pius XII. erfolgte. Die Grabstätte
des Niklaus hatte sich jedoch bereits bald nach dem Tod des Einsiedlers zu
einem der wichtigsten Wallfahrtsorte der Schweiz entwickelt. Heute noch kann
man in Sachseln die von den Händen der Pilger völlig abgegriffene ehemalige
Grabplatte sehen.
Niklaus von der Flüe kam im Jahr
1417 auf dem Flüeli bei Sachseln zur Welt. Um das Jahr 1444 heiratete er
Dorothea Wyss. Die ihm im Laufe der Ehejahre zehn Kinder schenkte. Niklaus war
Landwirt auf seinem eigenen Hof, Ratsherr und Richter und gehörte zu den
angesehensten Bürgern der Gegend. In den Jahren 1440 bis 1444 nahm er am Krieg
gegen Zürich und 1460 am Thurgauer Feldzug teil.
Am 16. Oktober 1467 dann verließ
Niklaus von der Flüe Frau und Kinder – das jüngste war gerade 16 Monate alt - ,
um Fortan als Einsiedler zu leben. In mehreren Visionen war dem 50jährigen
zuvor dieses Leben als das für ihn richtige erschienen. Niklaus hatte nicht gezögert, den für seine
Umgebung, vor allem für seine Familie schwer verständlichen Schritt zu
vollziehen.
Niklaus wollte ins Elsaß wandern,
wo zu jener Zeit viel Mystiker lebten. Schon auf den Weg erfassten ihn jedoch
großes Heimweh und ein innerer Schmerz, worauf er in seine Heimat zurückkehrte
und sich in der Ranft-Schlucht eine Zelle baute. Hier nun lebte Niklaus in den
folgenden 19 Jahren. Er aß in diesen zwei Jahrzehnten nichts, lebte nur von der
Eucharistie, die er in der Kirche von Sachseln empfing. Eine vom
Diözesanbischof angeordnete Untersuchung bezeugte diese Tatsache. „Bruder
Klaus“. Wie er jetzt hieß,wurde erleuchtet durch Visionen, zum Ratgeber für die
Großen und Mächtigen, aber auch für kleine Bauern, für Hilfesuchende aus der
Umgebung und für weit Angereiste.Mit durch seinen politischen Einfluss konnte
auf der „Tagsatzung“ zu Stans am 22. Dezember 1481 die Einheit der
Eidgenossenschaft gerettet werden.
Niklaus von Flüe starb am 21.
März 1487 in seiner Einsiedelei, 70 Jahre alt. Bis heute wird er als erster
Patron der Schweiz verehrt, zu seiner Klause pilgern noch immer viele
Wallfahrer. Die Reliquien des Einsiedlers wurden 1934 neu gefasst und in einem
silbernen Schrein beigesetzt.
Verehrung/Brauchtum: - Neben der Wallfahrt in den Ranft findet
regelmäßig auch eine zum Grab von Niklaus von Flüe in Sachseln statt. Schon
1669 war der Einsiedler durch Beatificatio aequipollens selig gesprochen
worden.
Darstellung: - Niklaus von Flüe ist meist als hagerer, bärtiger
Einsiedler dargestellt, als Attribute hat er Stock und Rosenkranz bei sich, oft
kniet er. Auch ein Dornbusch ist auf Darstellungen von Niklaus von Flüe
manchmal zu sehen, da der Einsiedler nach der Legende vom Teufel in einen
Dornenbusch geworfen worden sein soll; auch der Teufel selbst wurde neben
Niklaus abgebildet. In der unteren Ranftkapelle sind Wandmalereien (1520) zu
sehen, die das Leben des Einsiedlers erzählen.
Quelle:
Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
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