Tagesheilige 26. März - Hl. Ludger
Hl. Liudger (Ludger, Ludgerus)
Bischof
Geboren: um 742 in Friesland
Gestorben: 26. März 809 in Billerbeck, Nordrhein-Westfalen
Patron des Bistums Münster; zweiter Patron des Bistums Essen
Die Stadt Münster in Westfalen verdankt Liudger ihren Namen.
Nachdem Karl der Große dem Apostel der Friesen und Sachsen um das Jahr 794 das
neue Bistum Mimigardeford im nordwestlichen Westfalen übergeben hatte, errichtete der Kirchenmann bei der Kirche ein Stift für den Bischof und seinen
Klerus, ein „Monasterium“. Daraus leitete sich später der Städtenamen Münster
ab. Liudger empfing die Bischofsweihe übrigens erst zehn Jahre nach der
Übernahme des Bistums, genau am 30 März 804.
Der Sohn einer vornehmen friesischen Familie hatte 777 in
Köln die Priesterweihe empfangen und danach mit großem Eifer in Friesland und
dann in Sachsen missioniert. Später, als Bischof, gründete Liudger den Dom in
Münster sowie viele weitere Kirchen. In seiner Diözese rief er 40 Pfarreien ins
Leben, darüber hinaus gründete er das Kloster Nottuln bei Münster sowie die
beiden Benediktinerabteien Helmstedt und Werden bei Essen.
Bischof Liudger starb am 26. März 809 in Billerbeck in
Nordrhein-Westfalen, nachdem er gerade noch zwei Predigten gehalten hatte. Er
verschied genau an dem Tag, den er als sein Todesdatum schon lange vorausgesagt
hatte. Beigesetzt wurde der große Seelsorger in seiner Klostergründung in
Werden. Anlässlich des 1175. Todestag im
Jahr 1984 wurde der Liudger-Schrein von Werden nach Münster überführt.
Verehrung/Brauchtum: In Billerbeck in Westfalen sind Leben und
Wirken des ersten Bischofs von Münster noch heute lebendig. Grabungen unter der
jetzigen Johanneskirche haben mit ziemlicher Sicherheit ergeben, dass hier die
Ursprungsgründung von Liudger stand. In diesem Gotteshaus soll der Bischof auch
die letzte Messe vor seinem Tod gehalten haben. Auch in Essen-Werden verehrt
man Liudger; die dortige ehemalige Abteikirche St. Ludger, die der Bischof im
Jahr 796 gegründet hat, ist im Besitz des sogenannten Ludger-Kelches, welcher
der älteste Kelch Deutschland sein soll (Kirchenschatz).
Liudgerikelch 9. Jh. Schatzkammer Essen Werden |
Auch spätromanische
Reliefs aus Sandstein, die ursprünglich als Sarkophag-Umkleidung des
Liudger-Grabes dienten, sind in der Abteikirche zu sehen.
In der Diözese Hildesheim begeht man den Gedenktag Liudgers
am 25. März.
Darstellung: Vor allem im Bistum Münster sind
entsprechend der dortigen Verehrung für Liudger viele Darstellungen zu finden.
Abgebildet wird er als Bischof mit oder ohne Attribute, manchmal mit
Kirchenmodell. Zu sehen ist er auch mit Wildgänsen, da er nach der Legende sein
Bistum von einer Wildgänse-Plage befreit hat. Verschiedene Darstellungen gibt
es im Dom zu Münster.
Quelle:
Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
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