Tagesheilige 26. September: sel. Kaspar Stanggassinger


Sel. Kaspar Stanggassinger

Mönch, Priester CSSR
Geboren: 12. Januar 1871 auf dem Unterkälberstein in Berchtesgaden, Bayern
Gestorben: 26. September 1899 in Gars, Bayern

„Ein nachahmenswertes Beispiel für die ganze Kirche“ nannte Papst Johannes Paul II. Kaspar Stanggassinger bei der Seligsprechungsfeier am 24. April 1988 auf dem Petersplatz in Rom. Durch „stillen Dienst“ habe der Priester und Redemptoristenpater von sich reden gemacht. Auch seine Mitbrüder hatten immer wieder betont, dass der gebürtige Berchtesgadener eigentlich ein „normaler Mensch“ war, dass aber das Besondere an ihm gewesen sei, wie er seinen dienst tat: Sein Leben und Wirken seien von einer unerschütterlichen Glaubenskraft geprägt gewesen, er sei ständig bemüht gewesen, Christus in vollkommener Weise nachzufolgen.
Kaspar Stanggassinger, am 12. Januar 1871 in Berchtesgaden als zweiter von insgesamt 16 Kindern der Familie geboren, war schon als Bub entschlossen, Priester zu werden. Nachdem ihm die Schule nicht immer leicht gefallen war, begann er nach dem Abitur 1890 mit dem Theologiestudium in Freising. Nach zwei Jahren schon erkannte Kaspar Stangassinger aber, dass Gott, wie er es nannte, etwas anderes mit ihm vorhatte.Ein Besuch in dem Redemptoristenkloster in Gars am Inn ließ in ihm den Entschluss reifen, dieser Gemeinschaft beizutreten. Gegen den Willen des Vaters, der nicht einsehen wollte, warum sein Sohn einem damals in Deutschland verbotenen Orden beitreten wollte, begann Kaspar 1892 sein Noviziat. Ein Jahr später legte er in österreichischen Dürrnberg bei Hallein die Profess ab. 1895 empfing er die Priesterweihe.
Redemptoristenpater war Kaspar Stanggassinger eigentlich geworden, weil er sich leidenschaftlich wünschte, in der Mission zu arbeiten. Doch die Enttäuschung folgte bald: Die Oberen beauftragten Kaspar, als Erzieher im Ordensinternat zu arbeiten. Ergeben verrichtete der junge Priester seine neue Aufgabe; in den vier Jahren, die er am Institut wirkte,verausgabte er sich vollkommen. Am Morgen unterrichtete er, am Nachmittag beaufsichtigte er die Buben während der Freizeit. Nie kam ihm ein böses Wort über die Lippen, immer bemühte er sich um Gerechtigkeit.
Nachdem die Redemptoristen in Deutschland wieder zugelassen worden waren, errichtete der Orden 1899 in Gars eine Schule und ein Internat. Pater Kaspar Stanggassinger leitete den Umzug von Dürrnberg nach Gars, im September 1899 wurde er zum Direktor des Internats ernannt. Nur wenige Tage später aber starb er an einer Blinddarmentzündung. Der Todestag von Kaspar Stanggassinger wird in Gars bis heute jedes Jahr gefeiert.

Der Seligsprechungsprozess für Kaspar Stanggassinger wurde 1935 in München eröffnet, nachdem eine Krankenschwester nach einer Novene zu dem Redemptoristenpater von ihrer schweren Magenkrankheit geheilt worden war. Im selben Jahr waren die Gebeine Stanggassingers vom Münchner Kardinal Michael von Faulhaber von der Totengruft in die Herz-Jesu-Kapelle in Gars umgebettet worden. Bei der Feier bezeichnete Faulhaber Kaspar Stanggassinger als „Vorbild für den Orden, für die studierende Jugend und das gesamte gläubige Volk“.


Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag