Tagesheilige 28. August: Hl. Augustinus
Hl. Augustinus
Bischof, Kirchenlehrer
* am 13. November 354 in Tagaste, Numidien, heute
Algerien
Patron der Theologen; der Buchdrucker und Bierbrauer; für
gute Augen
In der lombardischen Stadt Pavia hat im 8. Jh. der Große
Augustinus, einer der wichtigsten Kirchenschriftsteller aller Zeiten und
Wegbereiter der Augustiner-Ordensgenossenschaften, seine letzte Ruhestätte gefunden.
In der beeindruckenden Kirche S. Pietro in Ciel d'Oro, einem dreischiffigen,
romanisch-langobardischen Kirchenbau, erhebt sich über dem Hochaltar im Chor
das Grabmal des Augustinus, die Arca di S. Agostino. Das dreigeschössige
Kunstwerk aus weißem Marmor ist ein Werk der Campioneser Meister (Maestri
Campionesi)
Augustinus der neben Ambrosius, Gregor dem Großen und
Hieronymus zu den vier großen abendländischen Kirchenvätern gehört, kam am 13.
November 354 im numidischen Tagaste im heutigen Algerien zur Welt. Sein Vater
war Heide, seine Mutter Monika eine fromme Christin. Monika sorgte dafür, daß
Augustinus von Kindheit an eine christliche Erziehung erhielt; das Sakrament
der Taufe empfing er jedoch noch nicht.
Während seine Studienjahre entfernte sich Augustinus
immer mehr von der Christlichen Lehre und verfiel den Lastern und dem
Müßiggang. Er wurde 20jährig Lehrer der Künste in Tagaste und ging 384 als
Rhetorikprofessor nach Mailand. Während der nächsten Jahre gehörte Augustinus
den Manichäern an, den Anhängern des Persers Mani, der im 3. Jh. die
dualistische Mischreligion begründet hatte. Doch auch in dieser Lehre fand der
gebildete Gelehrte Augustinus nicht das, wonach er rastlos suchte. In Mailand
kam es dann zum entscheidenden Erlebnis: Er hörte mehrere Predigten von
Ambrosius, dem Erzbischof der Stadt und späteren Kirchenlehrer, und war stark
beeindruckt. Seine bisher gehegten Vorurteile gegen die Heilige Schrift
schwanden, und durch starke Beeinflussung, vor allem von Seiten seiner Mutter
Monika, wandelte sich Augustinus zu einem überzeugten Christen. Zusammen mit
seinem Sohn Deodatus empfing er dann 387 von Ambrosius die Taufe und kehrte in
seine Heimat Tagaste zurück. Während der Heimreise starb seine Mutter Monika in
Ostia. Sie fand ihre letzte Ruhestätte in der Kirche S. Agostino in Rom.
In Tagaste führte Augustinus zuerst über mehrere Jahre
ein gemeinsames christliches Leben mit gleichgesinnten Gefährten. Im Jahr 394
empfing er die Priesterweihe, und 396 wurde er zum Bischof von Hippo in
Nordafrika ernannt. Unermüdlich wirkte Augustinus in den folgenden 35 Jahren
seiner Amtszeit als Seelsorger. Sein Einfluß reichte weit über seine
Bistumsgrenzen hinaus. Er war einer der begabtesten Prediger aller Zeiten und
ein unerbittlicher Bekämpfer sämtlicher Irrlehren. Augustinus entfaltete sich
eine oberhirtliche Tätigkeit, die das ganze Abendland beeinflusste. Er war
geprägt von glühender Gottesliebe und aufopfernder Nächstenliebe, seine Güte
war grenzenlos.
Das Schrifttum des genialen Analytikers und begnadeten
Menschenkenners beherrschte die Theologie und die Philosophie der folgenden
Jahrhunderten. Bis ins 13. Jh. hinein gab es keinen Theologen, der sich
Augustinus auch nur annähern konnte. Oft wird er als fruchtbarster
Kirchenschriftsteller überhaut bezeichnet. Zu den bedeutendsten Schriften
Augustinus gehören die
„Bekenntnisse“ (Confessiones) und
der „Gottesstaat“ (De Civitate Die), eine Apologie des gesamten Christentums.
Aus diesem Werk nahm sich das gesamte Mittelalter sein Wissen über die Antike
Kultur.
Im alter von 75 Jahren starb Augustinus während der
Belagerung Hippos durch den Vandalenkönig Geiserich. Der Todestag war der 28.
August 430. Langobardenkönig Luitbrand überführte die Gebeine im 8. Jh. nach
Pavia.
Die Theologen verehren Augustinus weltweit als ihren
Schutzpatron. Aus einer Regel, die Augustinus in seinem Brief 211 für das
Frauenkloster in Hippo verfasste (Regula ad Servos Die), entwickelten sich im
Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Augustiner-Genossenschaften im weiteren Sinn,
deren Verfassungen auf der sogenannten Augustinerregel beruhen. Im engeren Sinn
gibt es zwei Hauptzweige der Augustiner: die Augustiner-Chorherren und
Chorfrauen sowie die Augustiner-Eremiten.
Verehrung/Brauchtum: Das Fest von Augustinus wird in Rom
seit dem 8. Jh. gefeiert.
Darstellung: Augustinus ist meist im Bischofsgewand dargestellt, oft sieht man ihn auf Abbildungen auch als Gelehrten, manchmal auf einem Thron. Bei ihm ist häufig ein Engel oder das Jesuskind. Als Attribute hat Augustinus Buch, Schreibfeder, Kirchenmodell und/oder Herz bei sich, das manchmal brennt oder mit Pfeilen durchbohrt ist.
Gemeinsam mit den drei anderen lateinischen Kirchenväter
Hieronymus, Gregor den Großen und Ambrosius wurde Augustinus von Michael Pacher
auf den berühmten Kirchenväteraltar (1483) abgebildet, der in der Alten
Pinakothek in München zu sehen ist. Auf einem Gemälde aus dem Jahr 1477 in der
Nürnberger Lorenzkirche ist Augustinus mit Brille abgebildet was auf seine
Gelehrtheit hinweisen soll. Szenen aus dem Leben von Augustinus und Augustinus
und seiner Mutter Monika sind in der Kirche S. Agostino in S. Gimignano zu
finden; die Fresken stammen von Benozzo Gozzoli. Botticelli malte den
Kirchenlehrer, an einem Tisch in der Studierstube sitzend, die Tiara abgelegt,
im Gebet versunken (Florenz, Kirche Ognissanti). Außergewöhnlich auch der
Barock-Zyklus in der Augustinerkirche zu Mainz: Die Augustinus-Fresken von
Johannes Baptist Enderle entstanden 1771/72.
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf –
Schauber . Schindler – Pattloch-Verlag
Helfen Sie uns mit einer Spende, die Andacht zu Muttergottes in Deutschland zu verbreiten.
Wir brauchen Ihre Hilfe!
Ihre Spende hilft uns dabei, unsere Website am Laufen zu halten. Nur hier können wir unsere Botschaft ohne Zensur verbreiten.