Tagesheilige – 28. Oktober: Hl. Judas Thaddäus
Judas
Thaddäus
Apostel,
Märtyrer – Geboren: um Christi Geburt – Gestorben 29. Oktober(?)
im 1. Jh. in Persien(?)
Patron
von Goslar (mit Simon Zelotes); in schweren Nöten und verzweifelten
Situationen.
Judas
Thaddäus, dessen Verehrung darunter litt, dass er oft mit dem
Verräter Judas oder anderen Personen verwechselt wurde, gehört zu
den weniger bekannten Aposteln. Selten einmal findet man eine Kirche,
die ihm geweiht ist. Seit dem 18. Jh. ist die Judas-Verehrung
allerdings ein wenig stärker geworden; der Apostel wird seither gern
bei besonders schweren Anliegen angerufen.
Im
neuen Testament ist Judas Thaddäus nur selten erwähnt. Bei der
Abschiednahme Christi von seinen Aposteln soll Judas ihn in seiner
großer Bescheidenheit gefragt haben: „Herr, wie kommt es, dass du
dich uns und nicht der Welt offenbaren willst?“
Nach
einer anderen Legende soll Judas Thaddäus zusammen mit Simon Zelotes
in Syrien, Mesopotamien und Persien gewirkt haben und dort
schließlich von Magiern ermordet worden sein. Das Tatwerkzeug war
nach dieser Überlieferung eine Keule. Auch der Gedenktag von Simon
Zelotes wird am 28. Oktober begangen, was wohl auf das gemeinsame
wirken der beiden Apostel und den wahrscheinlich gemeinsamen Tod
hinweisen soll. Reliquien von Judas Thaddäus werden im Petersdom in
Rom aufbewahrt.
Verehrung/Brauchtum:
In
vielen katholischen Kirchen findet man heute neuere Darstellungen von
Judas Thaddäus, was auf die gestiegen Verehrung für den Apostel
hinweist. Besonders verehrt wird Judas Thaddäus in der Mainzer
Kirche St. Quintin, der ältesten Kirche der Stadt.
Darstellung:
Auf
Darstellungen mit allen Aposteln nimmt Judas Thaddäus in fast allen
Fällen einen bescheidenen Platz ein und wird manchmal sogar
verdrängt durch Paulus. Als Attribute hat er Keule, Steine,
Hellebarde und Buch bei sich. In S. Marco in Venedig ist ein Mosaik
aus dem 13./14. Jh. zu sehen, auf welchem Judas Thaddäus
Götzenbilder umwirft, während die Folterer bereits warten. Meist
wurde der Apostel zusammen mit Simon Zelotes dargestellt, und dabei
fand fast immer die Marterszene ihren Niederschlag. Berühmt wurde
das Porträt von Judas Thaddäus, das Anton van Dyck im 17. Jh.
malte; es befindet sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien.
Quelle: Heilige und Namenspatrone
im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
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