Tagesheilige 28. September: Eberhard von Tüntenhausen
Eberhard von Tüntenhausen
Hirte
Geboren: 13./14. Jh. in
Tüntenhausen, Bayern
Gestorben: 14. Jh. in
Tüntenhausen
Patron der Hirten; der
Haustiere;gegen Viehseuchen
Rege Betriebsamkeit entwickelten
die Bewohner der kleinen Gemeinde Tüntenhausen bei Freising in Oberbayern im
Mai 1984. Ein großes Fest stand an, das gebührend gefeiert werden sollte: Genau
250 Jahre war es her. Dass der vielverehrte Ortsheilige Eberhard, genannt „von
Tüntenhausen“, vom Papst Clemens XII. heiliggesprochen wurde. Ein Hirte war
damit in den Kreis der Heiligen aufgenommen worden – und eben ein Tüntenhauser,
was die Einheimischen noch immer mit großen Stolz erfüllt. So war es ihnen ein
Bedürfnis, die kleine Dorfkirche von Tüntenhausen, in der die Reliquien
Eberhards verehrt werden, zur großen Feier festlich herauszuputzen. Eine
umfassende Renovierung wurde durchgeführt, und so erstrahlte das Gotteshaus in
völlig neuem Glanz, als Regionalbischof Heinrich Graf von Soden-Fraunhofen am
13. Mai 1984 die Festmesse zu Ehren des
heiligen Eberhard zelebrierte.
Die Predigt hielt übrigens der Prior eines Prämonstratenserklosters, ein
Vertreter jene Ordensgemeinschafr, die vor zweieinhalb Jahrhunderten die
Heiligsprechung des Bayerischen Hirten eingeleitet schließlich auch
durchgesetzt hat.
Eberhard war Schafhirte und zog
mit seiner Herde im 14. Jh. von Tüntenhausen bis vor die Tore von München.
Wunderkräfte wurden ihm nachgesagt. Wo
immer Eberhard seinen Hirtenstab in den Boden stieß, soll ein Baum gewachsen
sein, erzählte die Legende. Weitere sichere Daten über das Leben des
bayerischen Hirten fehlen. Mit ziemlicher Sicherheit starb Eberhard in der
zweiten Hälfte des 14. Jh.
Seit 1938 ruhen die Gebeine des
heiligen Eberhard in der Tüntenhauser Kirche in einem gläsernen Schrein, den
der Münchner Kardinal Faulhaber gestiftet hat. Das ursprüngliche Grab wurde
geschlossen, eine Entnahme von Erde ist nicht mehr möglich; zuvor war dies bei
den Gläubigen Brauch gewesen.
Verehrung/Brauchtum: In den Akten des Kanonisationsverfahren heißt
es, die Verehrung Eberhards „reicht bis in unvordenkliche Zeiten zurück“. Vor
allem die Bauern waren es, die ein besonderes Vertrauensverhältmis zu „ihrem“
Patron entwickelten. Sie baten den für sie immer schon „Heiligen“ um Hilfe,
wenn eines ihrer Tiere erkrankt war, oder flehten um Schutz vor Viehseuchen.
Doch die Bauern baten nicht nur um Eberhards Beistand; sie entnahmen auch
heimlich dem Grab des wundertätigen Hirten Erde und mengten diese unter das
Futter ihrer kranken Tiere.Es ist offiziell bezeugt, dass die grauweiße Erde
tatsächlich das Heilverfahren bei zahlreichen kranken Tieren beeinflusst hat.
Darstellung: Eberhard von Tüntenhausen ist immer als Hirte
dargestellt; die Abbildungen seiner Person beschränken sich größtenteils auf
die Gegend um Tüntenhausen. Kniend zwischen Tieren, umgeben von einem
Strahlenkranz, zeigt Eberhard eine Holzstatue (1613) auf dem Hochaltar der
Tüntenhauser Kirche.
Quelle:
Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
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