Tagesheilige 29. April - Hl. Katharina von Siena - Hl. Petrus von Verona
Gemälde von Andrea di Vanni |
Hl. Katharina von Siena
Nonne, Mystikerin, Kirchenlehrerin OP
Geboren: 1347 in Siena, Italien
Gestorben: 29 April 1380 (1378?) in Rom, Italien
Patronin von Italien (seit 1939); 2. Patronin von Rom (seit
1866); der Wäscherinnen; gegen Kopfschmerzen; gegen die Pest; der Sterbenden;
der Dominikaner-Terziarinnen
Sie war klein von Gestalt, aber groß von Geist und Würde.
„Die größte Frau des Christentums“, so nennen die Italiener Katharina von
Siena, die mit bürgerlichen Namen Benincasa hieß. Eine der wichtigsten Frauen
der Kirchengeschichte ist sie ganz sicher, eine außergewöhnliche Erscheinung,
von der der Gelehrte Franz Xaver Kraus sagte: „Diese Frau und ihr Leben sind
eines der größten Wunder der Geschichte, auch für den, der an Wunder nicht
glaubt.“
Katharina ist die Hauptpatronin Italiens, die zweite Patronin von Rom
und die Schutzheilige der Dominikaner-Terziarinnen.
Nachdem er sieben Tage zuvor schon die große Mystikerin
Theresia von Avila erhoben hatte, ernannte Papst Paul VI. am 4. Oktober 1970
auch Katharina von Siena zur Kirchenlehrerin. Den Titel tragen bis heute nur
diese beiden Frauen. Papst Pius II. hatte Katharina bereits 1461, rund 80 Jahre
nach ihrem Tod, heiliggesprochen. Katharina erblickte 1347 als 24. Kind der
Färberfamilie Benincasa in Siena das Licht der Welt. Es war eine Zeit, in der
die Glaubensbegeisterung, die in den Jahrhunderten zuvor geherrscht hatte,
immer mehr nachließ. Die Macht der Päpste und vor allem ihr Ansehen waren
gebrochen. Die Nachfolger Petri hatten ihren Sitz nach Avignon Südfrankreich
verlegt und waren dort in die Abhängigkeit von den Französischen Königen
geraten. In Italien schwelten überall Zwistigkeiten, Städte bekämpften sich
gegenseitig – vor allem in der Toskana, der Heimat Katharinas - , der Adel
unterdrückte das Volk und beutete es aus. In dieser unruhigen Zeit verlebte
Katharina ihre Kindheit. Ihr Geburtshaus ist noch heute in der Via S. Caterina
zugänglich. Das Gebäude ist jetzt eine Gebetsstädte; im Untergeschoss befinden
sich der Wohnraum der Heiligen mit Reliquien, in einer der beiden Kapellen im Obergeschoss das Kruzifix, vor dem sie Visionen hatte und am 1. April 1375 die
Wundmale Christi (Stigmata) empfing.
Im Alter von zwölf Jahren sollte Katharina auf Wunsch ihrer
Eltern heiraten. Sie lehnte die jedoch ab und musste daraufhin von den
entäuschten Eltern viel erleiden. Als ihr Gesicht dann noch durch eine
Pockenkrankheit entstellt wurde, lebte Katharina fortan völlig zurückgezogen in
der häuslichen Abgeschiedenheit, ganz der Arbeit im elterlichen Betrieb
zugetan. Mit 18 Jahren trat Katharina Benincasa den Dominikaner-Terziarinnen
von Siena bei. Aufopfernd pflegte sie in den folgenden Jahren Kranke und
Sterbende. 1374 ging sie nach Pisa und kümmerte sich um die Opfer einer
verheerenden Pestepidemie. Dabei steckte sie sich selbst an, was sie aber nicht
vom weiteren Dienst für die Kranken abhalten konnte.
Im Laufe der Jahre wurde Katharina, obwohl noch jung an
Jahren, zur begehrten Ratgeberin von Fürsten und Persönlichkeiten der Kirche.
Ihr gelang es, Papst Gregor XI. aus Avignon nach Rom zurückzuholen. Als 1378
das Abendländische Schisma ausbrach, stellte sich Katharina auf die Seite des
rechtmäßigen Papstes Urban VI. und forderte laut dessen Anerkennung. Auf seinen
Wunsch hin zog sie nach Rom, wo sie sich bis an ihr Lebensende für die Einheit
der Kirche aufarbeitete.
Doch Katharina war nicht überall geschätzt. Immer wieder
wurde sie verleumdet, oft musste sie sich wegen ihres Verhaltens rechtfertigen.
Ein Beispiel: Einem frierenden Bettler gab sie ihren Ordensmantel, damit er
sich wärmen konnte. Doch zu jener Zeit war es für eine ehrbare Frau
unschicklich, ohne Mantel auf die Straße zu gehen. Als sie deswegen kritisiert
wurde, antwortete Katharina ruhig: „Ich will mich lieber ohne Mantel als ohne
Liebe finden lassen.“ Zum Tod Verurteilten stand sie bei der Hinrichtung so
lange bei, dass sie oft sogar vom Blut der Hingerichteten gezeichnet war.
Katharina von Siena, die die empfangenen Wundmale bis zu
ihrem Tod verborgen hielt, starb am 29. April 1380 im Alter von 33 Jahren. Die
letzten Jahre ihres Lebens hatte sie nur noch von der Eucharistie gelebt. In
der Stunde ihres Todes sprach sie die Worte: „Seid überzeugt, dass die einzige
Ursache meines Todes die Glut für die Kirche ist, die mich verzehrt.“
Ihre letzte Ruhestätte fand die große, unvergessene
Persönlichkeit der Christenheit in der Dominikanerkirche S. Maria sopra Minerva
in Rom, unmittelbar beim Pantheon, wo ihr Leib bis geute unversehrt in einem
Glasschrein in der Mensa des Hauptaltares ruht. Von der Sakristei aus gelangt
man in das Sterbezimmer Katharinas. In der Kirche S. Domenico in Siena, in der
Katharina einst ihre religiösen Ekstasen erlebte, wird in der Kapella S.
Caterina in einem Marmor-Ziborium das Haupt der Heiligen aufbewahrt. Bemerkenswert
ist in der dortigen Cappella delle Volte ein Bildnis Katharinas, gemalt von
Andrea Vanni. Es handelt sich dabei um das Einzige authentische Abbild der
Heiligen.
Katharina von Siena hinterließ 381 Briefe, die sie alle
Berufsschreibern diktiert hatte, da sie selbst nie das Schreiben gelernt hatte.
Die Briefe gelten bis heute als klassische Literatur. Die Schriften Katharinas
sind Zeugnisse mystischer Theologie.
Verehrung/Brauchtum: Katharina von Siena gehört in Italien zu den
meistverehrten Heiligen überhaupt. Ihr Kult ist besonders groß in Siena,
Venedig und Rom.
Darstellung: Gemäß der großen Verehrung, die Katharina
immer genoss, sind auch die Darstellungen der Heiligen vielfältig. Abgebildet
wird Katharina in der Tracht der Dominikaner-Terziarinnen. (langes weißes Kleid
mit dunklem Mantel); so zeigt sie auch die Grabstatue (1450) von Isaia da Pisa
in der Kirche S. Maria sopra Minerva in Rom. In der Hand hält die
Kirchenlehrerin oft ein Herz, eine Lilie, ein Kreuz oder ein Buch; so malte sie
der berühmte Frau Angelico in S. Marco in Florenz mit einem Herzen (um 1430).
Tiépolo stellte Katharina mit einer Dornenkrone dar (Wien, Kunsthistorischer
Museum). Oft wird die Fürsorgerin auch mit Pestkranken dargestellt, so auf
einem Altargemälde in Dominikanerinnenkloster St. Josef in Diessen am
Ammersee.
Quelle:
Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
Hl. Petrus von Verona,
Dominikaner und Märtyrer +1252
Schon als Knabe bekannte er mutig einem irrgläubigen Verwandten gegenüber:
Credo. - ich glaube. Von wilden Gesellen
seines Glaubens wegen erschlagen, sprach er nochmals das Credo und tauchte
seine Finger in die blutlassende Stirnwunde und schrieb in den Sand der Erde:
„Credo – ich glaube.“ Was für eine wunderbare Glaubenstreue! Je mehr der
Unglaube überhandnimmt, um so treuer wollen wir zum Glauben stehen.
Quelle: Sonne Dich – P. Max
Dudle SJ. - Hrsg.: Aktion „Deutschland braucht Mariens Hilfe“ - DVCK e. V.,
Frankfurt am Main
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