Tagesheilige – 4. Dezember: Sel. Adolf Kolping
Sel. Adolf Kolping
Priester, Gründer
Geboren: 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln,
Nordrhein-Westfalen
Gestorben: 4. Dezember 1865 in Köln
„Nirgends ist göttliche Wahrheit überredender, gewinnender
als im Munde der sich aufopfernden, hilfreichen Liebe.“ Der Mann, der diese
seine eigenen Worte konsequent befolgte und belegte, war „Gesellenvater“ Adolf Kolping. Leben und
Wirken des großen Priesters und Gründers wurden am 27. Oktober 1991 vor Hunderttausenden
von Gläubigen in Rom gewürdigt: Papst Johannes Paul II. Sprach Adolf Kolping
auf dem Petersplatz selig. Über diese Seligsprechung freuten sich nicht nur
350.000 Mitglieder des Kolpingwerkes in aller Welt; Gläubige in allen Ländern
der Erde, vor allem aber in Deutschland und in der Erzdiözese Köln waren
überglücklich, dass der so lang erwartete Tag endlich gekommen war.
Wie hatte Papst Johannes Paul II. bei seinem
Deutschlandbesuch am 15. November 1980 in der Kölner Minoritenkirche am Grab
von Adolf Kolping gesagt: „Solche Leitbilder wie Adolf Kolping brauchen wir für
die Kirche von heute.“ Elf Jahre später erhob er den unvergessenen Schöpfer der
Kolpingfamilie dann zur Ehre der Altäre.
Adolf Kolping, Schuhmacher, Priester, Gründer,
Sozialreformer der katholischen Kirche. Geboren am 8. Dezember 1813 als viertes
Kind einer einfachen Schäferfamilie, hatte Adolf nur die Grundschule besuchen
können, danach erlernte er das Schusterhandwerk. Zehn Jahre arbeitete er als
Schuhmacher, zog, wie es damals üblich war, als Geselle von Ort zu Ort Schnell
erkannte er, welcher Not die Handwerksgesellen aus gesetzt waren.
Mit 23 Jahren begann Adolf Kolping am Kölner
Marzellengymnasium eine neue Schulausbildung, machte sein Abitur nach und nahm
ein Theologiestudium in München und Bonn auf. Sein Motiv für diesen
ungewöhnlichen Weg: Er wollte den Arbeitnehmern seiner Zeit helfen. Am 13.
April 1845 empfing Adolf Kolping in Köln die Priesterweihe, danach wurde er
Kaplan in Elberfeld, im Industriegebiet Wuppertals.
„Aber was hilft das Klagen, was hilft das Seufzen bei dem
Übel, wenn nicht Hand angelegt wird, es zu verhüten?“ Diese Frage stellte der
junge Geistliche Kolping bei einer predigten in St. Laurentius in Elberfeld;
kurz darauf, 1846, wurde er Präses in dem von den Lehrer Gregor Breuer
gegründeten Junggesellenverein.
Als Adolf Kolping 1849 nach Köln versetzt wurde, sah er den
Tag gekommen, ein eigenes Werk ins Leben zu rufen und zu gestalten. Gemeinsam
mit sieben Gesellen gründete er noch im selben Jahr, am 6. Mai 1849, den
Katholischen Gesellenverein. Schon wenige Monate später zählte der Verein 230
Mitglieder. Bald folgten weitere Gründungen in Westfalen und Rheinland. Adolf
Kolping beim Katholikentag 1851 in Mainz: „Es gibt eine Klasse Menschen, die
kriegt ihr gar nicht zu sehen, aber sie lebt doch.“ Um die Situation der
Handwerksgesellen weiter zu verbessern, rief Adolf Kolping eindringlich zur
Mitarbeit auf: „Es soll in jeder Stadt ein Gesellenverein gestiftet werden.“
Adolf Kolping hatte aber noch weitergehende Pläne: 1853
gründete in Köln das erste Gesellenhaus. Damit setzte er seinen persönlichen
Wunsch selbst in die Tat um: „Das beste wäre es, wenn man in den größeren
Städten Hospize für die Gesellen errichtete, damit sie nicht in die
liederlichen Herbergen kommen, wo der Teufel haust.“ In Kolpings
Gesellenhäusern sollten die jungen Männer preiswert unterkommen und auch
Weiterbildungsmöglichkeiten finden. Kolping nannte seine Häuser „Akademien im
Volkston“ und war selbst aktiv in der Erwachsenenbildung tätig.
Als der Reformer, dessen Werk bis heute auf der ganzen Welt
fortlebt, am 4. Dezember 1865 starb, zählte seine Gründung bereits 200
Ortsvereine mit fast 25000 Mitgliedern. Und bis zum heutigen Tag sind die
Kolpingfamilien fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens.
Darstellung: Auf
Abbildungen ist Adolf Kolping immer im Priestergewand, meist umgeben von jungen
Gesellen zu sehen.
Quelle:
Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
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