Tagesheilige - 4. Februar: Hl. Veronika

Hl. Veronika

Jüngerin Jesu(?)
Patronin der Pfarrhaushälterinnen, Wäscherinnen, Leinenweber, Leinenhändler, Weißnäherinnen; für einen guten Tod, bei schweren Verletzungen und Blutungen

Der Name Veronika leitet sich möglicherweise von „vera ikon“ (echtes Abbild) ab. Obwohl viel gegen eine tatsächliche Existenz Veronikas spricht, ist sie eine der volkstümlichsten Heiligen überhaupt und genießt große Verehrung. Veronika soll nach Legendarischen Überlieferungen eine Jüngerin Jesu Christi gewesen sein, die Gottes Sohn auf seinem Weg zum Kreuz ein Schweißtuch gereicht hat. Daher stammt der Name „Veronika mit dem Schweißtuch“.
Nach einer anderen Legende soll Veronika, die zu früherer Zeit auch Beronike genannt wurde, im Besitz eines Tuches gewesen sein, auf dem das Antlitz Jesu Christi zu sehen war. Nachdem die Frau eines Tages einem Abgesandten von Kaiser Tiberius davon erzählt hatte, bat dieser sie an das Bett des schwerkranken Herrschers. Als Tiberius, der auch der Legende ein Wespennest am Kopf hatte, das Tuch mit dem Abbild des Gottessohnes erblickte, soll er im selben Augenblick gesundet sein. Die Verschiedenartigkeit der Legenden erklärt auch die unterschiedlichen Darstellungsweisen der Veronika.
In den Mysterienspielen des Mittelalters hatte Veronika einen festen Platz; noch heute ist sie die Hauptfigur der sechsten Kreuzwegstation. Forschungen allerdings sprachen sich immer gegen eine Existenz Veronikas aus. Sie ist auch nicht im Römischen Martyrologium enthalten.

Darstellung: Veronika wird als Matrone abgebildet; in ihren Händen hält sie ein ausgebreitetes Tuch mit dem Abbild Jesu, auf dem Kopf trägt sie eine Haube oder einen Schleier. Darstellungsbeispiele: das Veronika-Bild von Meister Wilhelm (14. Jh.) im Wallraf-Richartz-Museum in Köln sowie ein Werk desselben Künstlers in der Nationalgalerie London; ein Gemälde von Hans Memling im St. Johannes-Hospital in Brügge.


Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag