Tagesheilige - 5. Februar: Hl. Agatha

Das Martyrium der hl. Agatha(Gemälde von G. B. Tiepolo)

Hl. Agatha (Agathe)

Märtyrerin
Geboren: um 225 in Catania auf Sizilien, Italien
Gestorben: um 250 au Sizilien
Patronin von Catania; der Ammen, Weber, Hirtinnen, Glockengießer, Goldschmiede, Bergarbeiter: Hungerleidenden; gegen Brustkrebskrankheiten und Entzündungen; gegen Unwetter, Erdbeben, Feuer, Unglück; gegen einen Ausbruch des Vulkans Ätna

Im Dom der sizilianischen Stadt Catania, genannt nach seiner Patronin Agatha (Duomo S. Agata), steht ein kostbarer Schrein aus dem 16. Jh., der die Reliquien der volkstümlichen Heiligen enthält. Auch im Dom von Verona bewahrt man mutmaßliche Agatha-Reliquien in einem schönen Hochgrab auf. Agatha, die wahrscheinlich um das Jahr 250 das Martyrium erlitt, gehörte schon sehr früh zu den meistverehrten Heiligen; bereits um 500 war ihr in Rom eine Kirche geweiht.
Agatha war nach der Legende die Tochter vornehmer Eltern in Catania und zeichnete sich schon früh durch außergewöhnliche Schönheit aus. Als sie den Stadthalter von Catania, der heftig um sie warb, mit der Bemerkung, sie sei Christin, zurückwies, ließ dieser sie für 30 Tage einer Kupplerin übergeben. Als Agatha sich auch dadurch nicht erschüttern ließ, wurde sie in den Kerker geworfen und grausam gemartert. Zuerst schnitt man ihr die Brüste ab, dann brannte man sie mit einer lodernden Fackel. Die Legende berichtet, dass der Geschundenen der Apostel Petrus erschienen sei und ihr die Wunden geheilt habe. Am nächsten Tag aber legte man Agatha auf glühende Kohlen und Scherben, so dass sie bald ihren schweren Verletzungen erlag.
Ein Jahr nach dem Tod Agathas sollen verzweifelte Einwohner Catanias bei einem Ausbruch des Vulkans Ätna den Lavamassen den Schleier der Märtyrerin entgegengetragen haben, worauf der glühende Strom zum Stillstand kam Seither wird der Schleier in Catania als Reliquie aufbewahrt.

Verehrung/Brauchtum: Der Glaube an Agatha als Schutzpatronin gegen Feuer weitete sich im Lauf der Jahrhunderte auf Mensch und Tier aus; so wurde Agatha bei Hitze und Fieber um Hilfe angerufen. Kleine geweihte „Agathenbrote“ aus Weizen, Roggen und Kleie gab man dem Vieh, bevor es auf die Alm ausgetrieben wurde, Ochsen, wenn sie erstmals vor den Pflug gespannt wurden, und Kühen, bevor sie kalbten. Bauern streuten Krumen des Brotes in die Winkel des Hofes, damit er von Feuer verschont bliebe. Gegen die Feuersgefahr kamen auch sogenannte „Agathenzettel“ und „Agathenkerzen“ in Gebrauch.

Darstellung: Bekannteste Darstellung von Agatha zeigt die Szene, wie ihr bei ihrem Martyrium die Brüste abgeschnitten werden; eines der Berühmtesten Gemälde mit dieser Abbildung stammt von Tiépolo: „Das Martyrium der heiligen Agatha“ (Gemäldegalerie Berlin). Denselben Titel trägt ein Bild von Sebastiano del Piombo, das in der Galerie Petti in Florenz zu sehen ist. Eine hervorragende Bildhauerarbeit von Johann Baptist Straub – Agatha mit Palme und einem Tablett mir ihren abgetrennten Brüsten – steht in der Pfarrkirche St. Quirin in Tegernsee (Oberbayern).


Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler - Pattloch-Verlag