Tagesheilige 6. April - Hl. Petrus, Martyr
Hl. Petrus Martyr (von Verona)
Prediger, Märtyrer OP
Geboren: um 1205 in Verona, Italien
Gestorben: 6. April 1252 in Farga, Italien
Patron der Dominikaner; von Como, Cremona; der Lombardei und
des Herzogtums Modena; der Wöchnerinnen; gegen Kopfleiden; gegen Sturm, Blitz
und Unwetter; für eine gute Ernte
Petrus Martyr, der nach seiner Geburtsstadt auch Petrus von
Verona genannt wird, gehört zu den populärsten Volksheiligen Oberitaliens.
Viele Patronate sowie ausgedehntes Brauchtum um seine Person zeigen dies. Im
Dominikanerorden gilt der Prediger ebenfalls als besonders verehrungswürdig.
Petrus war um das Jahr 1205 in Verona als Sohn von Eltern,
die der Albigenser-Sekte angehörten, zur Welt gekommen; das Kind wurde
allerdings katholisch erzogen. Im Alter von 16. Fahren trat er in Bologna dem
Dominikanerorden bei, dessen Gründer Dominikus Petrus wohl noch persönlich
kennengelernt hat. Im laufe seines Ordenslebens hatte der Mönch dann zahlreiche
hohe Ämter inne; unter anderem war er Prior in Como und in Piacenza sowie
Päpstlicher Gesandter. Darüber hinaus betätigte sich Petrus Martyr äußerst
erfolgreich als Prediger in Ober- und
Mittelitalien. Um seine Person sollen sich zahlreiche Wunder ereignet haben,
die Menschen brachten ihm Liebe und Verehrung entgegen.
Doch nicht alle waren Petrus wohlgesonnen. Am 6. April 1252
wurde er auf einer Missionsreise in Farga in der Nähe von Mailand von bezahlten
Mördern überfallen und erstochen. Die Täter hatten den Auftrag wahrscheinlich
von Irrlehrern, die auf die Erfolge von Petrus Martyr neidisch waren. Die
Überlieferung berichtet, der Überfallene habe noch im Sterben mit seinem
eigenen Blut das Wort „credo“ (ich glaube) auf den Boden geschrieben.
Beigesetzt wurde Petrus Martyr in der Mailänder Kirche S.
Eustorgio bei der Porta Ticinese, wo auch die Reliquien der Heiligen Drei
Könige in einem Sarkophag aufbewahrt wurden, bis Rainald von Dassel sie 1164 in
den Kölner Dom überführte. Am Eingang zum Altarraum steht bis heute der
bemerkenswerte Sarkophag von Petrus, geschaffen von Giovanni di Balduccio,
bekrönt von einem Baldachin. Die Entstehungszeit dieser „Arca di S. Pietro“
waren die Jahre von 1336 bis 1339. Bereits ein Jahr nach seinem Tod, am 24.
März 1253, wurde Petrus Martyr von Papst Innozenz IV. kanonisiert.
Verehrung/Brauchtum: Lange Zeit wurde der Gedenktag von Petrus
Martyr am 29. April begangen, so auch heute noch vielerorts. Im
Dominikanerorden gibt es das sogenannte „Petrus Wasser“; es ist geweiht und
soll Krankheiten, aber auch böse Geister vertreiben (bei Wöchnerinnen soll es
das Fieber senken). Das sogenannte „Petrus-Martyr-Kreuzlein“ aus gesteckten
Palm- und Ölzweigen sollt im Mittelalter gegen Unwetter sowie Ungeziefer auf
dem Feld schützen.
Darstellung: Abgebildet wird Petrus Martyr im Dominikanerhabit,
entweder mit dem Finger am Mund als Zeichen für das Schweigegebot und/oder mit
einer Kopfwunde als Hinweis auf seine Ermordung sowie einem Messer oder einem
Schwert. So malten ihn unter anderen Fra-Angelico (S. Marco, Florenz) sowie
Tizian und Bellini.
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf –
Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
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