Tagesheilige 6. September: Hl. Magnus
Magnus (Maginold)
Missionar
Geboren: um 699 bei St.
Gallen(?), Schweiz
Gestorben: am 6. September um 772
in Füssen, Bayern
Patron des Allgäus; von Kempten
und Füssen; des Viehs; gegen Schlangenbiss; bei Augenkrankheiten; gegen Mäuse,
Ratten, Würmer und Ungeziefer
Das Bayerische Allgäu hat seinen
ganz besonderen Schutzpatron, einen Heiligen, der die Christianisierung im
südlichen Deutschland in Bewegung gebracht un stark gefördert hat: Magnus, im
Allgäu auch St. Mang genannt. Das Zentrum der Verehrung ist bis heute Füssen
nahe der österreichischen Grenze. Alles erinnert in diesem Städtchen an St.
Mang.
Magnus, der eigentlich Maginold
Hieß und erst später wegen seiner vollbrachten Wundertaten Magnus (der Große)
genannt wurde, kam wahrscheinlich um 699 zu Welt und war alemannischer oder
rätoromanischer Abstammung. Zusammen mit mehreren Einsiedlern lebte er bis 730
am Grab von Gallus im heutigen St. Gallen in der Schweiz. Danach missionierte
Magnus im Auftrag des Augsburger Bischofs Wikterp gemeinsam mit den
Glaubensboten Tozzo und Theodor im Ostallgäu, später in der Gegend von Füssen.
In den Dorf Waltenhofen bei Füssen errichtete Magnus eine Kapelle, in der Tozzo
dann weiterhin als Seelsorger wirkte.
Für sich selbst baute Magnus an
der Stelle des heutigen Füssen, wenige Meter vom Lech, eine Zelle, die sich im
Laufe der Jahre durch großzügige Schenkungen von Pippin dem Jüngeren zu einem
stattlichen Benediktinerkloster entwickelte. Der Zulauf war groß, die Kunde vom
ruhmreichen Wirken des Missionars Magnus sowie seiner Fähigkeit, Wunder zu
vollbringen, hatte sich bald herumgesprochen.
Dazu eine Legende: Mit dem Stab
des Gallus, den Magnus auf seine Missionsreise mitgenommen hatte, soll der
Glaubensbote in der Gegend von Kempten einen Bären und Schlanken, die die
Einwohner bedrohten, vertrieben haben. Die Schlangen sind möglicherweise auch
als Sinnbild für die Heiden zu sehen, die Magnus zum Christentum führte. In der
Nähe von Füssen hat Magnus nach der legendarischen Überlieferung sogar einmal
einen gefährlichen Brachen bezwungen, der ihm den Weg versperrte.
Magnus, der Patron des Allgäus,
starb am 6. September um das Jahr 772. Um 850 wurden seine Gebeine vom
Augsburger Bischof Lanto feierlich erhoben und in die Krypta einer neuerbauten
Kapelle in Füssen übertragen.Heute erhebt sich an dieser Stelle die Kirche St.
Mang, in deren Krypta eine Statue des Kirchen- und Ortspatrons steht, aber
keine Gebeine mehr vorzufinden sind. Einige Magnus-Reliquien kamen im 9. Jh. in
das Berühmte Benediktinerkloster Lorsch an der Bergstraße und wurden dort
verehrt.
Verehrung/Brauchtum: Der Magnus-Kult verbreitete sich außer im
Allgäu auch stark in Österreich, im Elsaß und in der Schweiz.
Darstellung: Magnus wurde häufig dargestellt, wie er mit dem
Abtsstab einen Drachen oder wilde Tiere bekämpft und besiegt. Gekleidet ist der
Missionar auf Abbildungen meist mit dem Benediktinergewand. Auch mit einem Bär,
der ihm nach der Legende beim Suchen behilflich gewesen ist, wurde Magnus
manchmal abgebildet. Gemeinsam mit Gallus ist Magnus auf einem Fresko in der
Kirche St. Mang zu sehen.In der Krypta der Kirche befindet sich die
möglicherweise älteste Darstellung des Missionars, ein Fresko aus der Zeit um
1000; es zeigt Magnus mit einem Gewand, das ihm nur bis zu den Knien reicht.
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf –
Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag
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