Tagesheilige - 7. August- -Friedrich von Spee SJ
Dichter, Priester, Mönch SJ
* 25. Februar 1591 in Kaiserswerth/Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen
+ 7. August 1635 in Trier, Rheinland-Pfalz
„Nun seht selbst ob ich ein guter Hirte bin.“ Friedrich von Spee sprach die Worte 1629 in einer Kirche in der Grafschaft Peine, nachdem er wenige Minuten zuvor von einem Fanatiker überfallen, misshandelt und schwer verletzt worden war. Danach brach er zusammen. Erst nach langem Krankenlager gesundete der Priester und Jesuit, erholte sich jedoch nie mehr von dem Angriff auf sein Leben.
In die Gegend um Peine war Friedrich von Spee gekommen, weil er dort im Auftrag seines Ordens die während des Dreißigjährigen Krieges größtenteils protestantisch gewordenen Bewohner wieder zum katholischen Glauben zurückführen sollte. Eigentlich war es der Wunsch des jungen Jesuiten gewesen, ebenso wie sein Vorbild Franz Xaver nach Indien zu gehen und dort in der Seelsorge zu arbeiten; doch er wurde in Deutschland gebraucht. Vor seiner Tätigkeit in Peine war Spee in Paderborn, Speyer und Köln als Philosophieprofessor tätig gewesen.
In Peine war Friedrich von Spee überaus erfolgreich: In kurzer Zeit gewann er durch seinen leidenschaftlichen seelsorgerischen Einsatz 26 Dörfer für den katholischen Glauben zurück. Mutig prangerte Spee die sogenannten Hexenprozesse an und schonte dabei auch seine eigenen Oberen nicht. In vielbeachteten Schriften – Spee war einer der bedeutendsten Schriftsteller seiner Zeit – rechnete der Priester schonungslos mit Verfahren, Häschern und sogenannte Richtern ab.
Für aufsehen sorgte dann 1631 das Werk „Cautio Criminalis“ (Vorsicht im Urteil), das Spee geschrieben, aber (noch) nicht zur Veröffentlichung freigegeben hatte. Ein Ausschluss Spees aus dem Orden – kurz zuvor hatte ihm der Ordensoberer bereits die Lehrerlaubnis entzogen – stand bevor; nur der persönliche Einsatz des neuen Provinzials Goswin Nickel ersparte Friedrich Spee dieses Schicksal. Nickel entsandte Spee schließlich nach Trier, damit er dort als Moraltheologe wirken konnte. Doch während der Kriegswirren stand Spee dort zunächst einmal den Verwundeten und Sterbenden in ihren schweren Stunden bei, außerdem kümmerte er sich um freigelassenen Gefangene. Als dann im Sommer 1635 in Trier das epidemische Fieber ausbrach, erkrankte auch Friedrich von Spee währen der Pflege der Kranken; im Alter von erst 44 Jahren starb er am 7. August 1635.
Immer wieder gab es in der Folge und bis in die heutige Zeit hinein Bemühungen, die Heiligsprechung Friederich Spees zu erwirken – bis jetzt vergeblich. In einer Gruft der Jesuitenkirche in Trier fand man 1980 die Gebeine der großen Seelsorgers wieder auf; sie wurden in einem römischen Steinsarkophag beigesetzt, der die Aufschrift „P. FRE Spe“ erhielt, so, wie man es in dem Grabgewölbe vorgefunden hatte.
Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf . Schauber . Schindler – Pattloch-Verlag
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