Tagesheilige – 7. Dezember: Hl. Ambrosius


Hl. Ambrosius

Bischof, Kirchenlehrer
Geboren: 339 (333/334?) in Trier(?), Rheinland-Pfalz
Gestorben: 4. April 397 in Mailand, Italien
Patron von Mailand und Bologna; der Imker und Wachszieher; der Bienen; der Haustiere

Wohl jeder hat schon einmal das Bild des Heiligen mit dem Bienenkorb gesehen. Doch wie viele wissen, dass es sich dabei um den großen Kirchenlehrer Ambrosius von Mailand handelt? Und dass die Bienen die Versinnbildlichung des „Bienenfleißes“ sind, den dieser außergewöhnliche Kirchenmann Zeit seines Lebens an den Tag legte? Ambrosius gehört zu den vier großen abendländischen Kirchenvätern und wurde von Papst Bonifaz VIII. im Jahr 1295 zum Kirchenlehrer erhoben.
Kein anderer hat das kirchliche geschehen im 4. Jh. so sehr beeinflusst wie Bischof Ambrosius. Sein Leben und sein Wirken waren von beispielloser Effizienz. Ambrosius ging nicht nur als begnadeter Kirchenmann in die Geschichte ein, sondern auch als großer Hymnendichter, dessen Werke teilweise noch heute erhalten sind.
Ambrosius kam wahrscheinlich im Jahr 339 in Trier als Sohn des Präfekten von Gallien zur Welt und genoß eine ausgezeichnete Ausbildung. Nachdem sein Vater gestorben war, zog er mit seiner Familie nach Rom und schlug die politische Laufbahn ein. Schon bald ernannte man den hochgebildeten jungen Mann zum Konsul von Mailand. Der weitere politische Aufstieg war bereits abzulesen.
Doch da kam es zur Wende im Leben von Ambrosius. Als er versuchte, nach dem Tod des Bischofs von Mailand zwischen zwei streitenden Parteien zu vermitteln, wurde er ohne sein Zutun selbst zum Nachfolger gewählt. Ambrosius war zu diesem Zeitpunkt noch Katechumene und empfing erst wenige Tage nach seiner Ernennung zum Bischof das Sakrament der Taufe. Wiederum acht Tage später, am 7. Dezember 374, wurde er zum Bischof von Mailand geweiht.
Die erste Handlung von Ambrosius in seinem Amt war, seinen gesamten Besitz unter den Armen der Stadt zu verteilen. Dann vertiefte er sich mit Leidenschaft in das Studium theologischer Texte, besonders in jene der griechischen Kirchenväter. Schon bald galt Ambrosius als einer der begnadeten Prediger. Das Charisma, das ihn umgab, zog die Menschen in seinen Bann. Tausende kamen durch Ambrosius zum Christentum, nicht zuletzt auch Augustinus, der seinem Lehrer einmal ebenbürtig werden und große Berühmtheit erlassen sollte. Ambrosius wurde im Laufe seiner Amtszeit zu einem begehrten Berater von Herrschern und Geistlichen gleichermaßen. Obwohl er das Wort prägte: „Der Kaiser steht innerhalb der Kirche und nicht über die Kirche“ und somit die jeweils Regierenden klar in ihre Schranken wies, zogen ihn drei Kaiser vertrauensvoll als Ratgeber heran.
Ein gewichtiges Wort sprach Ambrosius auch in den kulturellen Belangen seiner Zeit mit. Er dichtete, komponierte und schrieb zahlreiche Bücher. Mit seinem Werk beeinflusste er maßgeblich das Kulturleben des 4. Jh. und weit darüber hinaus. Der „Ambrosianische Gesang“, der liturgische Gesang der Mailänder Kirche, wurde zu einem feststehenden Begriff. Auch war es Ambrosius, der als erster den Begriff „Messe“ für die Eucharistiefeier benutzte.
Nach einem Leben, das an Einsatzkraft und Wirksamkeit kaum mit dem eines anderen Kirchenmannes jener Zeit vergleichbar ist, starb Bischof Ambrosius am 4. April 397. Als Gedenktag wird seit dem 11. Jh. jedoch der Tag der Bischofsweihe begangen, der 7. Dezember. Seine letzte Ruhestätte fand Ambrosius in der von ihm gegründete Mailänder Märtyrerbasilika, die er den Heiligen Gervasius und Protasius geweiht hatte und die nach seiner Beisetzung nach ihm benannt wurde: S. Ambrogio.
Der bekleidete Leichnam von Ambrosius ruht heute in einem Glasschrein in der Krypta, rechts und links von ihm liegen Gervasius und Protasius.

Verehrung/Brauchtum: Bis zum heutigen Tag existiert eine Wallfahrt zum Grab von Ambrosius in Mailand.

Darstellung: Die wahrscheinlich älteste Darstellung des Ambrosius und die älteste eines Kirchenvaters überhaupt befindet sich im Sacello di S. Vittore in Ciel d'Oro in der Kirche S. Ambrogio in Mailand; es handelt sich um ein Mosaik aus der Zeit um 470 auf Gold- und Blaugrund. Es gibt Historiker, die vom ersten erhaltenen Heiligenporträt überhaupt sprechen. In der Kirche S. Ambrogio gibt es eine Fülle von Ambrosius-Darstellungen, so in der Apsis mehrere Szenen (1469) am Chorgestühl und am Goldaltar ein Relief (um 840).
Als Attribute hat Ambrosius Bienenkorb, Buch, Schreibfeder, Taube, Geißel, Kind in der Wiege oder Kirchenmodell bei sich; auch einen Bienenzüchterhut trägt er manchmal. Häufig
ist Ambrosius auch in der Schreibstube sitzend dargestellt, so auf einem Fresko von Niccolò Pizzolo (15. Jh.) in der Chiesa Eremitani in Padua. Mit den drei anderen lateinischen Kirchenvätern Augustinus, Gregor dem Großen und Hieronymus ist Ambrosius im Arkadengewölbe des Brixener Domkreuzganges (1417) oder am berühmten Kirchenväteraltar (um 1483) von Michael Pacher (Alte Pinakothek, München zu sehen).

Quelle: Heilige und Namenspatrone im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag