Tagesheilige - 9. August - Hl. Romanus - Ein herrliches Beispiel der Glaubenstreue!
Hl. Romanus
Märtyrer + 258
Die Legende des hl. Romanus
Nicht selten geschah es während der Zeit der ersten
Christenverfolgung, dass der Glaubensmut und die Standhaftigkeit der heiligen
Märtyrer, womit sie im Angesichte der Marterwerkzeuge und Henker und mitten
unter den grässlichsten Peinen den Namen Jesus bekannten, auf die umstehenden
Heiden einen solchen Eindruck machten, dass auch diese der Wahrheit Zeugnis
gaben und an Jesus glaubten. Dies war auch der Fall mit dem Soldaten Romanus.
Dieser tapfere Krieger war bei der Marter des heiligen Diakons Laurentius,
dessen Fest morgen gefeiert wird, gegenwärtig. Als er nun sah, wie Laurentius
während der ausgesuchtesten Qualen, womit ihn die Henker peinigten, einen so
hohen Mut und himmlische Heiterkeit zeigte und wie dieser mit größter
Unerschrockenheit und freudiger Zuversicht die Fragen der Richter so bündig
beantwortete, kam ihm der Gedanke, daß eine Religion, welche ihren Bekennern
selbst im Anblicke des grausamsten Todes solchen freudigen Mut einflöße, wohl
wahr sein müsse. Die Gnade Gottes hatte sein Herz berührt, er folgte ihrem Rufe
und verlangte diese Religion kenne zu lernen.
Der heilige Laurentius hatte bereits viel Qualen
erduldet; da er jedoch unerschüttert den Glauben bekannte, ließ ihn der
Statthalter bis auf weiteres in das Gefängnis abführen. Hier nun fand Romanus
als Wächter Gelegenheit, sich mit ihm zu unterhalten, um das Verlangen danach
zu entdecken. Mit Freuden, eine Seele Gott gewinnen zu können, unterrichtete
der heilige Laurentius den heilsbegierigen Soldaten sogleich in den Hauptlehren
des Christentums. Romanus nahm sich mit heiliger Begierde die Worte des Dieners
Gottes zu Herzen, glaubte an Jesus und bat flehentlich um die Taufe. Als ihm
diese zugesagt wurde, eilte er fort, holte ein Gefäß mit Wasser, warf sich dem
Heiligen zu Füßen und rief:
„O Laurentius! eile, mich zu taufen, denn ich sehe vor
mir einen überaus schönen Jüngling stehen!”
Der Heilige zögerte nicht länger und taufte den
Glückseligen Soldaten. Diese konnte seine Freude hierüber nicht verbergen.
Durch seine Reden gab er zu verstehen, daß er ein Christ sei. Es wurde bekannt
und die Folge davon war, daß er verhaftet und vor den Kaiser geführt wurde.
Kaum vor diesen gestellt, rief Romanus laut aus:
„Ich bin ein Christ, ich bin ein Christ! ”
Darüber wütend, ließ ihn der Kaiser sofort geißeln und
foltern. Jedoch der mutige Soldat duldete ohne Wanken die Qual, lobte und
dankte Gott für die Gnade des Glaubens und legte freudig sein Haupt unter das
Beil, womit ihn der Henker tötete. Die geschah im 9. August 258.
Der heilige Romanus wird abgebildet in Soldatenkleidung,
ein Schwert in der Hand.
Quellen:
* Text: Legende von den lieben Heiligen Gottes, nach
den besten Quellen neu bearbeitet und herausgegeben von Georg Ott, Stadtpfarrer
in Abendsberg (1863) - Neu überarbeitet und digitalisiert von Josef
Dirschl (2008)
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